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Ratgeber: Planung & Einbau von Schiebetüren

Schiebetüren aus Glas lassen sich in vielfältiger Form der Bausituation anpassen. Schiebetüren aus Glas können in den verschiedensten Varianten und Montagearten geplant, gefertigt und eingebaut werden. Dabei unterscheiden sich die Möglichkeiten vielfältig auf Grund der Gewichte und technischen Belange der jeweiligen Schiebetürsysteme.
Der nachfolgende Inhalt soll Sie darüber informieren welche Ausführungen es gibt, was bei der Planung beachtet werden
sollte und welche technischen Funktionen für Schiebetüren zur Verfügung stehen.

1. Was ist eine Schiebetür?

Als eine Schiebetür wird eine Tür bezeichnet, die durch horizontales Schieben der Tür oder der Türen geöffnet wird. Eine gewöhnliche Tür wird durch eine Drehbewegung geöffnet und benötigt dementsprechend einen freibleibenden Schwenkbereich. Eine Schiebetür kann ein einzelnes Element sein oder aber auch aus mehreren Türblättern bestehen. Dieses Türblatt oder diese Türblätter werden unten und / oder oben in Schienen geführt. Bei bodenrollenden Schiebetüren sitzt die halbmondförmige Laufschiene auf dem Boden auf, oben an der Wand oder Decke wird die Tür in einem Führungsprofil geführt. Die Schiebetür spart durch ihren besonderen Mechanismus Platz an engen Stellen und schafft durch ihren Charakter schnell eine Raumöffnung. In vielen älteren Häusern finden sich so zweigliedrige Schiebetüren, die zwischen der klassischen Stube und dem Esszimmer lagen. Diese Räume konnten so separat genutzt werden und zugleich durch ein Offenlassen der Schiebetüren ein weiteres Raumgefühl entstehen lassen. Eine Weile wurde die Schiebetür in der Architektur vernachlässigt und findet sich mittlerweile jedoch auch in den modernen Bauten wieder. Die moderne Architektur verwendet mit Vorliebe Schiebetüren aus Glas und betont damit die durch Schiebetüren entstehende Weite.

1.1. Begriffserklärung

Jede Tür, die mit einem Schiebe- und nicht mit einem Drehmechanismus funktioniert, ist eine Schiebetür. Als eine Sonderform der Schiebetür gilt die Falttür, die zum einen verschoben und zum anderen dabei gefaltet wird. Hier spricht man von einer sogenannten Faltschiebetür.

Bei den Konstruktionen sind verschiedene Versionen möglich. Der Laufapparat der Schiebetür kann sich in einer über der Tür befindlichen Laufschiene befinden. Diese Laufschiene trägt die Last der Tür. Will man das Schwingen der Tür bei der Bewegung verhindern, wird zusätzlich zu der Laufschiene eine sogenannte Führungsschiene am Boden angebracht. Diese Montageart der Schiebetür bezeichnet man als hängend. Die Laufschiene der Schiebetür kann jedoch auch mit einer Laufkette funktionieren. Hierbei wird die Last von vielen Rädern getragen, die sich in einer Laufschiene befinden. Die untere Führung läuft über einen am Boden montierten Führungszapfen. Auch diese Montageart wird als hängend bezeichnet, der Unterschied zwischen den beiden hängenden Arten besteht in der Art des Türtragprofils. Bei einer stehenden Montage der Schiebetür befindet sich die Führungsschiene am Boden und in dieser fährt die Laufwagentechnik. Damit die Tür nicht kippt, kann bzw. muss im oberen Bereich auf Schiene ergänzt werden. Bei den modernen Schiebetüren ist ein manuelles Öffnen und Schließen genauso möglich wie auch ein Öffnen oder Schließen mittels Aktuatoren. Diese können sowohl elektrisch als auch pneumatisch oder hydraulisch funktionieren.

Schiebetüren werden sowohl im Innen- als auch im Außenbereich eingesetzt. Die Ent- und Verriegelung wird mit besonderen Schiebetürbeschlägen geregelt. Die passenden Schiebetürbeschläge ermöglichen einen wind- und wärmedichten Einbau.   Im Innenbereich gibt es verschiedene Arten von Schiebetüren. Bei den sogenannten vor der Wand laufenden Schiebetüren wird in der Regel auf der Wand zunächst eine Laufschiene für die Schiebetür montiert. Diese Laufschiene ist sichtbar, kann jedoch passend zum Ambiente bei Bedarf bauseits verkleidet werden. Öffnet man die Schiebetür, liegt sie sichtbar auf der rechts oder links liegenden Wand „auf“. Diese Art von Schiebetür kann ohne großen Aufwand auch nachträglich eingebaut werden.

Dies verhält sich bei den in die Wand laufenden Schiebetüren anders. Die Laufschiene wird hier zwischen zwei Wänden angebracht. Wird die Schiebetür nun geöffnet, verschwindet sie quasi in den Wänden. Eine nachträgliche Installation eines solchen Systems ist zwar möglich, bringt aber deutlich mehr Aufwand mit sich. Vor die bestehende Raumwand wird dafür eine sogenannte Vorsatzwand installiert, damit die Schiebetür im Anschluss hinter ihr verschwinden kann. Zudem gibt es auch die Schiebetüren mit Kastensystemen. Auch hierbei verschwinden die Schiebetüren beim Öffnen. Die Einbaukästen bestehen aus Metall und werden in die Wand eingefügt. Sie können sowohl bei Mauerwerk als auch im Bereich des Trockenbaus verwendet werden. Die Einbaukästen werden im Anschluss verkleidet und fallen dementsprechend im Anschluss nicht weiter auf.

Bei derartigen Montagearten empfiehlt es sich eine Revisionsöffnung vorzusehen, um bei Bedarf in den verdeckten Montagebereich gelangen zu können.

1.2 Seit wann gibt es Schiebetüren?

Schiebetüren fügen sich zwar gerade in ihrer gläsernen Ausführung ideal in das moderne Design junger Architektur ein, sind jedoch keine Erfindung der Neuzeit. Ganz im Gegenteil, so wurden Schiebetüren von Archäologen bereits in römischen Gebäuden des 1. Jahrhundert nach Christus gefunden. Ausgrabungen in Pompeji zeigen, dass Schiebetüren in diesen alten Gebäuden vorhanden gewesen sind.

In der Architektur der Jahrhundertwende des letzten Jahrhunderts wurden Schiebetüren im Innenbereich als stilistisches Element verwendet. In dieser Zeit wurde in vielen Häusern auf einer Etage ein Durchgang von Raum zu Raum konzipiert, so dass man nicht über den Flur gehen musste, sondern von jedem Zimmer direkt ins Nebenzimmer gelangen konnte. Die Schiebetüren dienten einerseits zur Unterteilung von Räumen mit verschiedenen Funktionen, die zugleich jedoch auch gemeinsam genutzt werden konnten. So konnten für Feste beispielsweise Salon und Esszimmer durch eine offene Schiebetür weiter wirken und die Gäste sich in beiden Räumen verteilen.

Später wurden Schiebetüren noch immer für eine Offenheit im Bau genutzt, fanden zugleich jedoch auch Verwendung in mehr praktischen Belangen. Bei schmal geschnittenen Toiletten oder Badezimmern konnten sie so durch den wegfallenden Schwenkbereich bisher nicht nutzbaren Raum nutzbar machen. Zugleich werden sie auch gerade im Bereich von Terrassenöffnungen verwendet, da sie hier ebenfalls platzsparend und zugleich schön sind. 

1.3 Wo finden Schiebetüren Anwendung?

Schiebetüren finden sich in verschiedenen Wohnbereichen wieder. Einerseits werden sie mehr und mehr für Terrassen verwendet. Sie erlauben großzügige Durchgänge und sparen gleichzeitig Platz, da sie keinen Schwenkbereich nach innen oder außen benötigen.

Ein weiterer Vorteil von Schiebetüren ist, dass sie sich barrierefrei einbauen lassen. Gerade im Bereich von Terrassen oder Balkonen, sind bei klassischer Bauweise mit einer Tür Schwellen vorhanden, die von einem Rollstuhl oder mit einem Rollator nicht überwunden werden können. Eine Schiebetür lässt sich schwellenlos konzipieren, so dass keine Barriere überwunden werden muss. Dabei sollte man auf flexible Beschlagshersteller wie z.B. Teufelbeschlag zurückgreifen. Diese können einen Teil der systembedingten Schrauben durch höherwertige aus Edelstahl ersetzen.

Eine Schiebetür lässt sich jedoch nicht nur im Außenbereich sinnvoll einsetzen. Auch im Innenbereich kann eine Schiebetür eine sinnvolle und schöne Ergänzung sein. Eine Schiebetür aus Glas wirkt leicht und wenig massiv, dadurch erhält gerade kleiner Wohnraum eine besondere Großzügigkeit. Nimmt man beispielsweise mattiertes und durchgefärbtes (getöntes) Glas kann sie bei einem kleinen Gästebad für zusätzlichen Stauraum sorgen. Sie kann auch die Küche vom Esszimmer trennen. Auf diese Weise können die Gerüche in der Küche bleiben und zugleich ist eine Durchsicht  – je nach Wahl des Glases – in die Küche möglich.

Die Räume sind durch eine Schiebetür schnell voneinander getrennt und separat nutzbar und bilden zugleich schnell auch eine Einheit. Dies kann zum Beispiel auch für Räume, die als Gastbereich genutzt werden, sinnvoll sein. Sie lassen sich durch die Schiebetür schnell schließen und bieten damit den Gästen Privatsphäre, sind zugleich im gewöhnlichen Alltag offen und lassen die Räume weiter wirken. Gerade Schiebetüren aus Glas vermitteln im gesamten Wohnbereich den Eindruck von Weite und lassen die Bereiche großzügiger wirken. Ebenso sind sie aufgrund des wegfallenden Schwenkbereichs immer auch ein realer Platzgewinn. So lassen sich beispielsweise auch Abstellräume formschön mit ihnen abtrennen.

Schiebetüren können sowohl ein- als auch zweitürig oder gar mehrflügelig eingebaut werden und sind dadurch noch einmal flexibler in der Verwendung. So lassen sich bspw. gerade im Terrassenbereich ganze Wände öffnen und im Sommer als Durchgang nutzen. Nutzt man solch eine mehrflügelige Lösung bei einem Balkon, kann damit im oberen Wohnbereich durch eine Öffnung aller Elemente quasi eine eigene – im eigentlichen Wohnbereich überdachte – Dachterrasse erschaffen werden. Da Glas auch nicht gleich Glas ist, kann auch mit Glastüren im Innenbau Privatsphäre geschaffen werden. In dem Fall ist es lohnenswert, sich die verschiedenen Verarbeitungsmöglichkeiten anzuschauen, um für den eigenen Verwendungszweck das ideale Glas zu finden.

Auch im klassischen Möbelbau finden sich Schiebetüren wieder. Die verwendeten Materialien variieren von Holzblättern, Nut oder auch Glaseinsätzen. Schiebetüren sind auch im Fahrzeugbau sehr beliebt, da sie keine explizite Schlagseite haben. Aus diesem Grund werden sie gerade im Bereich der Kleinbusse oder auch im Bereich der öffentlich genutzten Verkehrsmittel eingesetzt.

 

2. Warum Glasschiebetüren?

Im Folgenden soll es um die Möglichkeiten und Vorteile, aber auch die Grenzen von Glasschiebetüren sowohl im Innen- als auch im Außenbereich gehen.

2.1 Wie gut sind Glasschiebetüren wirklich?

Die Frage nach der Qualität von Glasschiebetüren lässt sich so pauschal kaum beantworten. Schließlich ist diese Frage stets auch eine Frage nach den individuellen Gegebenheiten und der Auswahl. Eine maßgebunde und nicht an die individuellen Örtlichkeiten angepasste Glasschiebetür ist natürlich kaufmännisch anders einzustufen, als eine einzelne qualitativ hochwertig gefertigte und an die speziellen Gegebenheiten angepasste Glasschiebetür.

Beschwert sich beispielsweise so jemand über den geringeren Lärmschutz durch eine Glasschiebetür, muss man stets schauen, was für eine Glasschiebetür eingebaut wurde und was speziell im Bereich Lärmschutz getan wurde. Schließlich gibt es einerseits spezielles Glas sowie besondere Dichtungen, die eine Glasschiebetür zusätzlich lärm- und schalldicht werden lassen. Dafür gibt es beispielsweise Absenk- oder auch Bürstendichtungen. Werden an einer Glasschiebetür solche Maßnahmen nicht ergriffen, ist sie natürlich weniger lärm- und schalldicht als eine vergleichbare Tür aus Holz. Mit diesen Maßnahmen ist eine Glasschiebetür jedoch ähnlich effektiv und daneben einfach ästhetisch schöner.

Für viele ist neben diesem Faktor die Sicherheit mit einer reinen Glastür eine wichtige Frage. Da der Baustoff Glas für viele nach wie vor zerbrechlich wirkt, sind sie unsicher, ob eine große Glasfläche im Haus nicht ein Risiko darstellt. Für eine Glasschiebetür wird jedoch Sicherheitsglas verwendet, womit die Bruchgefahr (ohne äußere Einflüsse) als eher gering einzustufen ist.

Eine weitere Frage ist die Einschränkung der Nutzung aufgrund der Transparenz von Glastüren. Hier lohnt sich unbedingt ein Blick in die verschiedenen Glasarten, die im gewöhnlichen Fachhandel erhältlich sind. Von milchig-geätztem über getöntes bis hin zu besonders verziertem Glas, lässt sich hier alles für den Käufer finden. So können Glasschiebetüren auch für Badezimmer, Gästebereiche oder Abstellkammern genutzt werden und garantieren Privatsphäre durch Sichtschutz.

2.2 Wie dicht sind Glasschiebetüren?

Ein wichtiger Aspekt für den Nutzer ist natürlich die Dichte von Glasschiebetüren, sprich die Frage: Wie gut schließt diese Tür tatsächlich und bin ich als Nutzer dadurch abgeschirmt? Beschäftigen wir uns zunächst mit dem Schallschutz. Im Bereich Bau wird der Schallschutz in sechs verschiedene Klassen eingeteilt: 

  • 1: 25 dB bis 29 dB
  • 2: 30 dB bis 34 dB
  • 3: 35 dB bis 39 dB
  • 4: 40 dB bis 44 dB
  • 5: 45 dB bis 49 dB
  • 6: 50 dB

Die gewöhnlichen Schiebetüren mit einer rahmenlosen Ausführung bieten einerseits durch die Abstände zur Wand sowie die vorhandenen Luftspalte keinen erkennbaren Schallschutz. Durch eine Einlassung der Schiebetüren im Boden wäre der Wert minimal höher. Bei mehrflügeligen Anlagen könnten sie zusätzlich mit lückenabdeckenden Profilen ausgestattet werden.

Auch die Glasdicke spielt beim Schallschutz natürlich eine entscheidende Rolle: eine Glasdicke von 8 mm in einer Einzelscheibe wird kaum vor Schall schützen. Glasschiebetüren erreichen erst durch die Verwendung von speziellem Glas und dem Einsatz von Dichtungen Werte der Schallschutzklasse 3, womit sie auch für Büros als geeignet gesehen werden und ausreichend Lärm für ein angenehmes und ruhiges Raumklima filtern.

Lärmschutzglas besteht aus zwei unterschiedlich dicken Gläsern, die durch eine besondere Lamination-Folie miteinander verbunden werden. Es handelt sich hierbei also um ein besonderes Verbundglas. Diese drei unsichtbaren Schichten sorgen für eine effektive Schallschutzdämmung und werden vor allem in Großraumbüros bereits erfolgreich eingesetzt.

Eine weitere Variante sind komplett gerahmte Systeme mit Isolierglas beziehungsweise Schallschutz-Isolierglas, die deutlich bessere Werte hinsichtlich des Schallschutzes liefern.

Zusätzlich zu der Verwendung von besonderem Glas können auch Dichtungen an der Schiebetür befestigt werden. Sowohl die Absenkdichtung als auch Bürstendichtung sind hier eine Variante. Die Absenkdichtung wird an die Türunterseite aufgesteckt oder aufgeklebt. Wie der Name es bereits verrät, senkt sich die Dichtung beim Schließen der Tür und dichtet damit zusätzlich ab. Sowohl wärme- als auch schalltechnisch wird der Raum damit verschlossen. Das Verhindern von Zugluft mindert auch die Heizkosten. Die Bürstendichtung hat einen vergleichbaren Mechanismus und wird ebenfalls im unteren Bereich der Tür montiert. Sie wird dabei entweder unter- oder aufgeschraubt. Normale klassische Bürstendichtungen sind ohne Funktion ausgestattet. Es gibt auch ganze Systeme mit einer automatischen Türdichtung.

Eine gewisse Durchlässigkeit hinsichtlich Wärme, Geräuschen und Gerüchen ist jedoch bei Schiebetüren aus Glas kaum auszuschließen. Die Beratung durch einen Fachmann lohnt sich auf jeden Fall, wenn diese Aspekte bei der Wahl der Schiebetür aus Glas eine entscheidende Rolle spielen.

2.3 Wie teuer sind Glasschiebetüren?

Der Preis von Glasschiebetüren variiert je nach Qualität und Ausstattung der Glastüren stark. Wie auch in anderen Bereichen, zahlt sich der Kauf von Qualität jedoch auch bei den Glasschiebetüren langfristig aus. So bieten viele Baumärkte und Onlinehändler teilweise einblättrige Glasschiebetüren im niedrigen dreistelligen Bereich an und zweiblättrige Lösungen im mittleren dreistelligen Bereich, so wird der Fachhandel in der Regel Angebote im mittleren und oberen dreistelligen bis vierstelligen Bereich unterbreiten. Damit zahlt man jedoch für die Fachkenntnisse und die Qualität des verwendeten Materials.

Bei den Glasschiebetüren mit Deckenmontage sollte auch aufgrund der Stabilität der Konstruktion auf Qualität geachtet werden. Es lohnt sich bei einem Glaser oder Fachhandel anzufragen und sich ein unverbindliches Angebot erstellen zu lassen. So bietet durchaus auch der Fachhandel online ausreichend Services mit persönlicher Beratung per Telefon und/oder eMail. Schließlich bekommt man beim Fachhändler auch stets zu den verschiedenen Möglichkeiten fachmännische Beratung und möglicherweise auch tolle Design-Ideen.

 

3. Arten von Schiebetüren?

Schiebetüren gibt es in den verschiedensten Arten, so wie es auch gewöhnliche Türen in unterschiedlichen Ausführungen zu kaufen gibt. Anschließend sollen die gängigen Arten von Schiebetüren im Innen- und Außenbau kurz vorgestellt werden.

3.1 Glasschiebetüren

Glasschiebetüren gibt es mittlerweile in den verschiedensten Glasausführungen im Bereich der Schiebetüren. Das Klarglas ist dabei nur eine Variante, da durch es eine hohe Transparenz erreicht wird. Seine Lichtdurchlässigkeit lässt den Raum optimal mit Licht versorgt sein.

Möchte man jedoch mit einer Schiebetür auch Privatsphäre schaffen, kann man auf Spiegelglas oder auch satiniertes Glas (umgangssprachlich Milchglas) zurückgreifen. Satiniertes Glas lässt etwas vermindert Licht hindurch, wodurch der Raum ein wenig an Helligkeit einbüßt. Je nach Beleuchtung/Hinterleuchtung des Raumes und dem Abstand zum Glas sind bei satinierten und sandgestrahlten Gläsern Umrisse im Nahbereich des Glases (bis ca. 0,5 m) deutlicher zu erkennen.

Für Designfreunde bieten sich Strukturglasschiebetüren oder auch farbige Glasschiebetüren an. Mit ihnen kann man besondere Akzente setzen. Auch die Freunde von individuellem Wohnen können mit dem modernen Motiv-Druck ihre Glasschiebetüren personalisieren und damit ihren Wohnraum besonders individuell gestalten.

Im Innenbereich können die Schiebetüren aus Glas Wohn- oder auch Arbeitsraum trennen, ohne dabei massiv zu wirken. Für den Außenbereich bieten sie großflächige barrierefreie Ausstiege und über mehrblättrige Anlagen auch vielfältige Nutzungserweiterungen von Räumen mit Terrassen- oder Balkonzugang. Sie sorgen durch ihre Beschaffenheit für ein helles und offenes Wohnambiente.

3.2 Holzschiebetüren

Holzschiebetüren sind sozusagen der Klassiker unter den Schiebetüren. Sie finden sich noch heute in vielen Altbauwohnungen. Manche haben dabei Stilelemente inklusive Glas und andere sind massiv aus Holz gefertigt. Auch heute werden diese Klassiker noch im Wohnungs- und Hausbau eingesetzt. Sie eignen sich jedoch in dunklen Wohnungen und Häusern nur vermindert, da sie nicht lichtdurchlässig sind und damit Wohnraum im geschlossenen Zustand schnell kleiner wirken lassen. Sie können aber in angenehmen Farben ebenfalls als gekonnte Gestaltungselemente eingesetzt werden. Wichtig ist bei ihrem Einsatz jedoch auf die Lichtquellen zu achten. Im Außenbereich kommen Holzschiebetüren besonders im Bereich von Toren vor.

3.3 Gerahmte Schiebetüren mit Glasfüllung

Wie bereits bei den Holzschiebetüren erwähnt, gibt es Schiebetüren, die über einen festen  Rahmen verfügen und mit Glaseinsätzen leichter gestaltet werden. Diese gibt es mit einem Holzrahmen, jedoch ebenfalls mit einem Rahmen aus Aluminium. Diese werden gerne als Schiebetüren für den Außenbereich verwendet. Durch den Rahmen bringen sie eine sehr gute Stabilität und Abdichtung mit und können trotz dessen durch die Glasfüllung mit Transparenz erfreuen.

 

4. Wo kauft man Schiebetüren?

Hat man sich nun für den Einsatz einer Schiebetür im Wohnbereich oder auch im Außenbereich entschieden, muss man für sich direkt im Anschluss die Entscheidung treffen, wo man diese kaufen möchte.

4.1 Schiebetüren aus dem Baumarkt

Hat man einen Einsatzort für die Schiebetür, der nicht besonders kompliziert ist, kann eine Schiebetür aus dem Baumarkt passen. Jedoch sollte man sich bei dem vergleichsweise geringen Preis fragen, wie dieser zustande kommen kann. Einerseits handelt es sich häufig um günstig importiertes Glas von geringerer Qualität. Zusätze wie Schallschutz und Ähnliches sind an diesen Scheiben nicht vorhanden. Ersetzt man eine bisherige, gewöhnliche Tür durch eine solche Tür, wird man sich zum einen auf eine andere Geräuschkulisse einstellen müssen und zum anderen auf eine veränderte Wärme in diesen Räumen. Zudem ist auch das Zubehör dieser Schiebetüren aus dem Baumarkt meist von einer geringeren Qualität. Die Laufwagen werden nicht lange geräuschlos laufen und könnten gerade bei täglichem Gebrauch innerhalb kurzer Zeit Verschleißerscheinungen zeigen. Die Türen laufen dann teils nicht mehr gerade in ihren Führungsschienen und lassen sich auch nicht mehr geräuschlos öffnen. Aus diesen Gründen ist von den meisten im Baumarkt erhältlichen Artikeln eher abzuraten.

Anders verhält es sich mit den Schiebetüren von deutschen Herstellern, die auch über gut sortierte Baumärkte vertrieben werden, bei denen die Qualität mehr im Vordergrund steht. Diese erfüllen in der Herstellung die gesetzlichen Auflagen und produzieren damit qualitativ hochwertige Ware.

4.2 Worauf man beim Kauf von Schiebetüren achten sollte

Beim Kauf von Schiebetüren aus Glas sollte man vor allem auf die Qualität der Materialien sowie auf die hochwertige Verarbeitung achten. Das Glas sollte an den Kanten sauber verarbeitet und bauseits die Führungen so angebracht sein, dass die Glasscheibe an keiner Stelle direkten Boden- oder auch Deckenkontakt hat. Je nachdem, in welchem Bereich die Schiebetür eingesetzt werden soll, sollten die Optionen hinsichtlich Schall- und Wärmeschutzdämmung gegebenenfalls bedacht werden. Hierbei kann besonderes Glas zum Einsatz kommen sowie zusätzliche Dichtungen verwendet werden können.

Zusätzlich sollte der Aspekt Lichtdurchlässigkeit und Privatsphäre mitbedacht werden. Für eine Abstellkammer im Flur ist beispielsweise die Lichtdurchlässigkeit wenig wichtig. Dagegen ist es an dieser Stelle schöner, wenn man die dahinter liegende Ecke nicht direkt sehen kann. Sollte eine Glasschiebetür im Sanitärbereich eingesetzt werden, muss diese entsprechend nicht einsehbar sein. In diesen Bereichen kann erfolgreich auf satiniertes Glas oder auch auf Spiegelglas zurückgegriffen werden. Im Flur Bereich kann eine solche Schiebetür aus Spiegelglas gleich auch den Zweck eines großen Spiegels erfüllen. Bei Verwendung von Spiegelglas im Sanitärbereich empfiehlt es sich, die Spiegelgegenseite z.B. mit einer Sandstrahlung zu versehen, um dem Durchblick bei ungleichen Lichtverhältnissen entgegen zu wirken. Zudem sollte darauf geachtet werden, in welche Richtung sich die Schiebetür öffnen muss und dass dies bei dem gekauften Material auch möglich ist.   

 

5. Wie werden Glasschiebetüren befestigt?

Glasschiebetüren können, je nach Einsatzort, auf verschiedene Weise montiert werden. Sie können an der Wand, an der Decke oder auch zwischen Wand und Decke montiert werden. Zudem können sie über eine Führungsschiene am Boden laufen und an der Wand oder an der Decke ausschließlich über eine haltende Führung verfügen.

5.1 Wandmontage

Die Wandmontage bringt eine Laufschiene für die Schiebetür direkt an die Wand an. Die Profile hierfür gibt es in verschiedensten Ausführungen und Materialien, so dass sie sich in jeden Einrichtungsstil gut einfügen lassen. Bei dieser Art der Montage muss darauf geachtet werden, dass die Schiebetür im geschlossenen Zustand auch tatsächlich schließt. Dafür muss die Laufschiene so angebracht werden, dass die Schiebetür im geschlossenen Zustand die Zwischenräume abdeckt. Zugleich muss sie jedoch weit genug von Elementen auf der Wand entfernt sein, so dass sie nicht daran schleift oder anschlagen kann (Lichtschalter, Steckdosen, Sockelleisten oder Türzargen). Eine Schiebetür weist so stets einen Abstand zur Wand auf. Je nach Montagesystem sind diese Abstände jedoch verschieden.

Bei der Wandmontage ist eine Führung der Schiebetür sowohl über eine Bodenschiene als auch über eine Schiene im (oberen) Wandbereich möglich. Bei der Bodenschiene sollte darauf geachtet werden, dass sie versenkt ist oder nicht zu stark auf dem Boden aufträgt. Bei diesen versenkten Bodenschienen ist zwar die Reinigung aufwendiger, da sich der Schmutz hier schnell absetzen kann. Auf der anderen Seite ist eine auf dem Boden aufliegende Bodenschiene gegebenenfalls im Alltag eine kleine Stolperfalle, besonders bei älteren Menschen. An dieser Stelle lohnt sich ein Abwägen zwischen dem größeren Putzaufwand und der Erleichterung im Alltag.

5.2 Deckenmontage

Eine Schiebetür aus Glas lässt sich auch an der Decke eines Raumes montieren. Dies kann über eine Deckenabhängung von der Laufschiene der Schiebetür funktionieren oder durch eine durchgehende Schiebetür bis unter die Decke. Gerade die Deckenmontage fordert jedoch einige Fachkenntnisse bzw. handwerkliches Geschick aufgrund der exakten Montage, so dass diese bei Bedarf von einem Fachmann durchgeführt werden sollte.

Auch hier kann es eine obere und eine untere Führungsschiene geben. Damit ein gerader Lauf der Schiebetür aus Glas gewährleistet werden kann, empfiehlt es sich im Bedarfsfall oben und unten eine Führungsschiene zu montieren. Auf diese Weise erhält die Schiebetür oben und unten eine Fixierung. In der Regel reicht jedoch die auf dem Fußboden aufsitzende Bodenführung als untere Führung aus. Wie bereits bei der Wandmontage erwähnt, lohnt sich eine bodenebene Führungsschiene, damit man im Alltag barrierefrei wohnt.

5.3 Montage zwischen Wänden und Decken

Will man die Schiebetür im offenen Zustand nicht mehr sehen, muss sie nicht auf der Wand angebracht werden, sondern zwischen den Wänden montiert werden. Dies ist nachträglich aufwendig. Bei dieser Montageart befindet sich die Laufschiene zwischen den Wänden. Eine Montage ist dabei an der Wand oder an der Decke möglich. Wird die Schiebetür bewegt, verschwindet sie über die Laufschiene ebenfalls zwischen den Wänden.

Bei einer nachträglichen Installation wird vor die Wand eine sogenannte Vorsatzwand montiert. Diese ist dünn und nimmt wenig Platz in Anspruch. Die Laufschiene wird nun zwischen Wand und Vorsatzwand angebracht. Wird die Schiebetür geöffnet, läuft sie auf ihrer Schiene hinter die Vorsatzwand und verschwindet dort. Will man eine Schiebetür in einem bestehenden Gebäude ergänzen, muss man sich vorab fragen, wie viel Aufwand einem die nachträgliche Montage einer in die Wand laufenden Schiebetür wert ist.  

5.4 Bodenrollende Schiebetür mit Führung an Wand oder Decke

In der Regel verlaufen die Rollen einer Schiebetür in der oberen Führungsschiene. Dies muss jedoch nicht zwangsläufig so sein. Es gibt auch Systeme, in denen die Rollen in der oder auf der unteren Führungsschiene/Bodenschiene laufen. Hierbei ist die Reinigung im Alltag deutlich leichter als dies bei den teilweise recht hoch liegenden Schienen mit den Rollen der Fall ist. Die sogenannten bodenrollenden Schiebetüren sind sowohl für die Wand als auch für die Deckenmontage geeignet. Die Schiebetüren werden dann jeweils wand- oder deckenseitig geführt.

5.5 Glasschiebetüren an Glaswänden

Glasschiebetüren sind auch an Glaswänden möglich. Dies ist eine Konstruktion, die gerade an öffentlichen Gebäuden häufig genutzt wird. Auf diese Weise erreicht man eine maximale Durchlässigkeit, was die Lichtverteilung angeht. Im Außenbereich findet sich häufig eine Kombination aus Spiegelglas als Wand-/Fassadenverkleidung und Klarglas im Bereich der Türen. Auch hier gibt es verschiedene Laufsysteme für die Glasschiebetüren. Sie können so entweder auch zwischen den anderen Wänden verschwinden, was gerade im Außenbereich genutzt wird. Im Innenbereich liegen sie häufig auf der Festverglasung im Durchgangsbereich (Raumtrennung) auf. Die Schienen sind dabei gewöhnlich schlicht und unauffällig gehalten.

 

6. Wo können Schiebetüren eingebaut werden?

Der Einsatz von Schiebetüren ist in vielen verschiedenen Wohnbereichen möglich, sowie die Verwendung auch im Außenbereich vielfältig ist. So können Schiebetüren in den folgenden Bereichen sinnvoll eingesetzt werden: Wohnräume und Küchen, Bad und WC, Schiebetüren am Schrank, Schiebetüren in gewerblichen und öffentlichen Bereichen sowie auch im Bereich der Barrierefreiheit als behindertengerechte Schiebetüren.

6.1 Wohnräume und Küchen

Gerade Schiebetüren aus Glas bieten im Wohnraum optisch ein Highlight bei gleichzeitiger Funktionalität. Sie sehen schön aus und sind lichtdurchlässig und lassen Räume in einer Verbindung stehen. Zugleich besteht durch sie die Möglichkeit die Räume zu trennen.

Eine einfache Holztür oder auch eine Schiebetür aus Holz hat stets etwas Massives. Glas wirkt als Baustoff filigran und verbreitet ein Gefühl von Offenheit. Im Bereich der Küche lässt sich eine Schiebetür so sinnvoll anwenden. Viele wünschen sich zwar einerseits eine offene Küche, möchten aber zugleich die Option haben, Lärm und auch Gerüche zur Not auch in der Küche halten zu können. Mit einer zweiflügeligen Schiebetür kann man die Küche schnell zum angrenzenden Raum hin öffnen und zugleich bei geruchsintensiverem Kochen den Raum schließen. Allerdings benötigt die Glasschiebetür hier weitere Komponenten, damit eine wirkliche Geruchssperre mit ihr erreicht werden kann. Eine einflügelige Schiebetür aus Glas kann auch einen Lichtübergang zwischen den Räumen schaffen. Sollte so ein Raum in Südlage sein und so besonders sonnig, kann durch die Glastür sehr viel Licht aus diesem Raum weitergegeben werden. Dies kann für eine Steigerung des Wohlbefindens sorgen und für neue Nutzungsmöglichkeiten. Ehemals dunkle Räume können deutlich davon profitieren und an Behaglichkeit gewinnen.

Ein klassischer Einsatzort von Schiebetüren ist die Verbindung zwischen Esszimmer und dem Wohnzimmer. Auch hier bringt eine Schiebetür aus Glas eine schöne Leichtigkeit ins Wohnklima. Möchte man nicht alles transparent haben, kann man sich für ein satiniertes Glas, eine Scheibe mit Elementen aus Sandstrahlung oder  z.B. Digital-/Siebdruck entscheiden. Satiniertes Glas wird häufig als Milchglas bezeichnet und entspricht diesem optisch. Im Design gibt es unzählige Möglichkeiten. Man kann auch Nischen in Räumen mit Schiebetüren anders nutzbar machen. Ist in der gewöhnlichen Raumaufteilung der Wohnung oder des Hauses beispielsweise kein eigenes Gästezimmer vorgesehen, kann eine Schiebetür eine Nische umfunktionieren. So hat der Gast durch das Schließen der Schiebetür einen kleinen Raum für sich und muss nicht einfach auf der Couch im Wohnzimmer schlafen. Diese Nische kann im gewöhnlichen Alltag als Leseecke eingerichtet sein. Mit in der Wand verschwundenen Schiebetüren ist diese Lösung elegant und praktisch.

Mit der Hilfe von Schiebetüren können auch kleine Nischen im Bereich des Flurs zu eigenen Bereichen werden. Hier können hinter eine Spiegelglastür beispielsweise Putzsachen gut verstaut werden oder eine Garderobe eingerichtet werden. Wie man an diesen Beispielen sehen kann, ist die Nutzbarkeit von Schiebetüren im Wohnbereich vielfältig. Sie passen sich ästhetisch an ihr Umfeld an und erlauben eine Vielzahl von Nutzungen.

6.2 Bad und WC

Eine Schiebetür aus Glas kann auch eine sinnvolle Variante für den Durchgang zum Gästebad oder einem generellen Badezimmer sein. Erst einmal spart die Schiebetür stets Platz und ermöglicht die Nutzung von Raum, der bei einer gewöhnlichen Tür für den Schwenkbereich freigehalten werden muss. Dies kann gerade bei den klein konzipierten Badezimmern bei Bauten aus der Jahrhundertwende bis in die 80er Jahre hinein heute zu einem Problem werden. Schließlich hat sich gerade die Nutzung des Badezimmers in den letzten Jahren massiv verändert. Und auch die kleinen Gästebäder im Flur nehmen durch den Schwenkbereich der Tür häufig wichtigen Stauraum in Anspruch. Eine Schiebetür aus Glas kann hier platztechnisch Abhilfe schaffen. Der Sichtschutz kann bei solchen Türen durch die Nutzung von satiniertem Glas oder auch von Spiegelglas mit weiterer Veredelung gewährleistet werden.

Auch bei Schiebetüren aus Glas muss man das Badezimmer natürlich verschließen können. Eine Schiebetür aus Glas lässt sich beispielsweise durch Hakenfallenschlösser oder auch Hakenriegelschlösser einfach und unkompliziert verriegeln. Diese lassen sich jedoch nicht nachträglich installieren. Zudem gibt es auch interne Verriegelungen wie beispielsweise vom Hersteller Dorma in der Produktreihe MUTO. Eine optische Komponente bietet so auch ein Griff mit integrierter Verriegelungsmöglichkeit nach unten zum Fußboden. So sind sowohl der Sichtschutz als auch die Privatsphäre durch den sicheren Verschluss der Tür gewährleistet.  

6.3 Schrank-Schiebetüren einsetzen

Schiebetüren finden auch Anwendung bei vielen Schranklösungen. Sei es hier im Schlafbereich, im Flur oder im Kinderzimmer. Schiebetüren aus satiniertem Glas sind eine gute Alternative zu den klassischen Schranktüren. Sie sind etwas undurchsichtig und verbergen somit, nach wie vor, den Inhalt des Schranks. Je nach Aufbau und Beleuchtung ist direkt hinter dem Glas Befindliches (Schrank und Inhalt) sichtbar bzw. farb- und formentechnisch erkennbar. Zugleich wirken sie im Raumgefüge deutlich leichter und geben dem Raum damit mehr Größe. Auch bei ihnen ist der Faktor des Platzsparens durch wegfallenden Schwenkraum nicht zu verachten.

Bei Schiebetüren am Schrank wird in der Regel das System so aufgebaut, dass die Schiebetüren hinter- beziehungsweise voreinander geschoben werden. Hierbei bleibt in der einfachen Variante eine Kante zwischen den Türen im geschlossenen Zustand sichtbar. Bei den aufwändigeren Systemen wird eine Tür vor der Bewegung nach hinten oder ein Stück nach vorne gebracht und lässt sich dann bewegen. Ist der Schrank geschlossen, ergeben die Türen eine ebene Fläche.

Schiebetüren lassen sich bei den meisten Schränken relativ einfach nachrüsten. Schrank-Schiebetüren aus Glas sind auch für Nischenlösungen eine gute Möglichkeit eines korpusfreien Schrankbaus. Hier nutzt man die Maße der Nische als Schrankkorpus und dichtet diesen nach vorne mit den Schiebetüren quasi ab. Auch für einen begehbaren Kleiderschrank können Schiebetüren aus Glas der richtige Eingang sein. Hier ist oft nur ein wenig Fantasie gefragt, um für sich die richtige Schranklösung zu finden. 

6.4 Schiebetüren in gewerblichen und öffentlichen Bereichen

Schiebetüren aus Glas finden sich auch in vielen gewerblichen und öffentlichen Bereichen wieder. Glas wird als Baustoff in vielen Großraumbüros eingesetzt. Hier ist der Vorteil von ihm, dass er große Räume zwar unterteilt und trotzdem permanent einen Überblick über das Gesamtbild bietet. Unterteilungen sind möglich, ohne dass es Räume ohne direkte Lichtquelle gibt.

Wichtig für die Akustik in solchen Großraumbüros mit Glasschiebetüren und weiterer Verglasung ist jedoch die Verwendung von Glas, das besonders für diesen Einsatzort gedacht ist. Dieses schluckt die Geräusche besser als das gewöhnliche Glas und sorgt damit trotz Sicht für eine leisere Atmosphäre.

Schiebetüren aus Glas sind jedoch auch in Praxen oder Wellnesseinrichtungen häufiger vertreten. Ihr Vorteil ist auch hier, dass sie einerseits separieren und damit Raum strukturieren und zugleich Licht durchlassen und den Raum optisch vergrößern. Zudem kann es gerade in schmalen Fluren von Vorteil sein, dass sie keinen Schwenkbereich haben. Das Ergänzen einer Schiebetür aus Glas vermittelt schnell einen frischen und modernen Eindruck in den Räumlichkeiten. Zudem können diese Schiebetüren barrierefrei gebaut werden und ermöglichen somit auch behindertengerechtes Bauen.

6.5 Behindertengerechte Schiebetüren

Schiebetüren sind als Automatikschiebetüren mit versenkter Führungsschiene im Boden barrierefrei und damit behindertengerecht. Ebenso bieten die meisten Systeme dies durch die seitlich, neben dem Durchgang, sitzende Bodenführung.

Automatikschiebetüren lassen sich per Sensorik, Funk oder auch Wandtaster öffnen und somit unkompliziert bedienen. Dies kann im privaten Raum fürs barrierefreie und altersgerechte Wohnen eine Rolle spielen oder auch in öffentlichen Gebäuden generell für die Barrierefreiheit ein entscheidendes Kriterium sein.

Im privaten Bereich sind gerade Gästebadezimmer oder auch Terrasseneingänge oftmals nicht barrierefrei. Beim Gästebad gibt es oftmals kleine Schwellen, die überwunden werden müssen. Der Terrasseneingang hat oftmals eine Einfassung, die eine Barriere darstellt.

Bei den gängigen Schiebetüren aus Glas im Innen- sowie im Außenbereich werden die Laufschienen oben wandseitig oder deckenseitig befestigt. Je nach Einbauort kann eine Führung im Fußboden sinnvoll sein. Somit können sowohl Rollstuhl als auch Rollator ohne Problem über die jeweilige ‚Schwelle‘ geführt werden. Achtet man nun noch zusätzlich auf die Automatik, lässt sich die Schiebetür auch für einen Rollstuhlfahrer bequem öffnen. Der Öffnungsmechanismus kann durch eine Sensorik oder per Funk ausgelöst, sowie per Wandtaster betätigt werden. Der wegfallende Schwenkbereich ist für einen Rollstuhlfahrer ein weiterer Vorteil, da er bereits an der Tür sein kann und nicht mehr zur Seite fahren muss, wenn er den Wandtaster bedient hat.

 

7. Verwendung von Glas für Schiebetüren

Da wir unter Glas generell einen zerbrechlichen Stoff verstehen, verwundert einige die Nutzung von Glas als Baustoff. Für Schiebetüren wird natürlich spezielles Glas verwendet, das eine gewisse Bruchsicherheit mit sich bringen muss. Dies sind die folgenden Glasarten: Einscheibensicherheitsglas (ESG), Verbundsicherheitsglas (VSG) sowie Acrylglas. Bei den einzelnen Glasarten gibt es im Anschluss für den Kunden jedoch nicht nur zu entscheiden, ob er das Glas in Klar oder Matt haben möchte. Es gibt hier eine große Varietät an Ausführungen, zwischen denen man wählen kann.

7.1 Welche Glasausführung verwenden?

Zunächst einmal steht man jedoch vor der Entscheidung, welches Glas für die eigene Schiebetür ideal ist. Hierbei sind die Modelle für den Außenbereich als Einscheibensicherheitsglas oder auch als Verbundscheibensicherheitsglas möglich. Im Innenbereich gibt es Lösungen aus Einscheibensicherheitsglas, Verbundscheibensicherheitsglas oder auch die leichten Varianten aus Acrylglas. Im Folgenden sollen die einzelnen Varianten kurz vorgestellt werden.

7.1.1 Einscheibensicherheitsglas (ESG)

Das Einscheibensicherheitsglas wird direkt nach seinem Zuschnitt und weiterer Kanten- und Flächenbearbeitung mit Hilfe von Wärme behandelt und damit seine Belastbarkeit deutlich erhöht. Es wird dabei in einem Ofen mehr als 600 Grad Celsius ausgesetzt und direkt im Anschluss sofort abgekühlt. Durch diesen Wechsel entsteht im Kern des Glases eine Zug- und in der Glasoberfläche wiederum eine Druckspannung. Das auch als vorgespanntes Glas bezeichnete Einscheibensicherheitsglas ist darauf folgend relativ unempfindlich gegenüber Temperaturschwankungen. Durch die Wärmebehandlung wird das Glas so gegen äußere Einflüsse wie Hagelschlag und generell heftigen Aufprall unempfindlicher. Sollte es doch einmal zerbrechen, zerfällt es in kleine, kantenlose Krümel und ist damit ungefährlicher als normales Glas. Aufgrund dieser Vorgespanntheit des Glases kann Einscheibensicherheitsglas ausschließlich vor dem Wärmeprozess bearbeitet werden. Versucht man es im Anschluss noch einmal zu schneiden, zerbricht es, da die Spannung gebrochen wird.

Trägt das Einscheibensicherheitsglas neben der geläufigen Abkürzung ESG noch den Zusatz ESG-H, so handelt es sich um Einscheibensicherheitsglas, das einem Heat-Soak-Test  unterzogen wurde. Hierbei wird das Glas auf Nickelsulfideinschlüsse getestet. Nickelsulfideinschlüsse sorgen in wenigen Fällen dafür, dass die Scheibe scheinbar grundlos zerbricht. Nickelsulfid ist ggfs. ein Bestandteil von Flachglas, welches heutzutage mit bloßem Auge nicht mehr sichtbar ist. Dennoch kann es im Glas vorkommen, gleich welcher Hersteller das Glas herstellt und verarbeitet. Bei dem Heat-Soak-Test wird das Glas nach der Fertigung zu Einscheibensicherheitsglas (ESG) über mehrere Stunden bei 280 bis 300 Grad Celsius gelagert. Während dieser Zeit würde in der Regel ein Glas mit einem Nickelsulfideinschluss im Ofen bereits zerspringen.

Die Vorteile von Einscheibensicherheitsglas auf einen Blick:

  • größere Stoß- und Schlagfestigkeit
  • erhöhte Temperaturwechselbeständigkeit
  • widerstandsfähiger gegen Biegebelastungen
  • Im Falle eines Bruchs ein reduziertes Verletzungsrisiko durch die sogenannte Glaskrümelbildung.

Die Nachteile von Einscheibensicherheitsglas auf einen Blick:

  • bereits kleine Schäden (meist Kanten- und Eckbereich) können zur Zerstörung des Glases führen.
  • durch die Eigenspannung ist das Einscheibensicherheitsglas an den Glasrändern empfindlicher.
  • nach der Wärmebehandlung zu ESG ist keine weitere Bearbeitung nachträglich möglich.

7.1.2 Verbundsicherheitsglas (VSG)

Bei einem Verbundsicherheitsglas werden zwei Glasscheiben über eine Trägerfolie miteinander verbunden. Mit Hitze werden die zwei Scheiben mit der hochgradig reißfesten und zähelastischen Polyvinyl-Butyral-Folie verbunden. Die Folie verhindert ausschließlich das Durchbrechen und Zersplittern des Glases. Sie sorgt alleine jedoch nicht für eine Zunahme der Belastbarkeit gegenüber gewöhnlichem Floatglas. Sollte es zu einem Bruch kommen, so bleibt die verglaste Fläche beim Verbundsicherheitsglas geschlossen und es gibt eine minimierte Verletzungsgefahr.

Zudem können auch verschieden dicke Glasscheiben miteinander kombiniert werden. Außerdem können auch teil- oder vorgespannte Scheiben zu einem Verbundsicherheitsglas kombiniert werden. Auch die Anzahl der Folien ist, je nach Einsatzort der anschließenden Verbundsicherheitsglasscheibe, verschieden festlegbar. Durch diese Optionen innerhalb der Kombinationen kann Verbundsicherheitsglas in vielen Bereichen sinnvoll eingesetzt werden und seine Sicherheit gesteigert werden. Im Bereich der Schiebetüren aus Glas ist vor allem das durch die Kombinationen mögliche Schallschutzglas interessant, sowie die Nutzung von teil- oder vorgespannten Scheiben.  

Nachteilig kann sich bei VSG auswirken, dass produktionsbedingt die beiden Scheiben zueinander einen Versatz haben. Weiterhin ist zu empfehlen, Schiebetüren aus VSG in den Laufwagen zu verkleben (z.B. Dorma Muto) oder Systeme mit schraubbaren Befestigungen der Laufwagen zu wählen. So kann ein Rutschen des Glases aus den Laufwagen verhindert oder zumindest begrenzt werden.

7.1.3 Acrylglas

Acrylglas ist deutlich leichter und günstiger als Einscheibensicherheitsglas oder auch Verbundsicherheitsglas. Die Verwendung von Acrylglas ist aufgrund der Leichtigkeit des Materials in allen Innenbereichen sinnvoll einsetzbar. Durch das geringere Gewicht des Acrylglases lassen sich auch Schiebetüren an nicht idealen Wänden im Innenbereich montieren.

Die Langlebigkeit von einem Echtglasprodukt erreicht jedoch auch die hochwertigste Ausführung mit Acrylglas nicht. Acrylglas ist insgesamt anfälliger gegenüber Umwelteinflüssen und zeigt nach einiger Zeit auch Gebrauchsspuren. Der Einsatz von Acrylglas lohnt sich, wenn man möglicherweise gerne mit Mustern variiert und auch die Schiebetür nach einigen Jahren wieder mit einem neuen Design aufwarten soll. Mit Acrylglas lassen sich auch ausgefallene Wohnideen relativ kostengünstig schnell umsetzen und ein Raum kann von Grund auf umgestaltet werden.

7.2 Gestaltung und Ausführung des Glases

In der Gestaltung und Ausführung des Glases gibt es neben den Glassorten und -stärken auch die unterschiedlichsten Designs. Diese verschiedenen Optionen werden im Anschluss kurz präsentiert.

7.2.1 Glasarten

Bei den Glasarten für Schiebetüren kommen Einscheibensicherheitsglas und Verbundsicherheitsglas in Frage. Das Einscheibensicherheitsglas kann mit der Hilfe von zusätzlichen Dichtungen schallsicherer gestaltet werden. Möchte man beim Schallschutz und der Wärmedämmung noch weiter gehen, ist das Verbundsicherheitsglas mit verschiedenen Kombinationen verschiedener Glasstärken und Folien ideal geeignet.

Bei gerahmten Systemen kann so auch auf ein Isolierglas oder gar Schallschutz-Isolierglas zurückgegriffen werden. Passend dazu, muss natürlich das Schiebetürsystem entsprechenden Schallschutz, auf Grund der Beschaffenheit, aufweisen können.

7.2.2 Glasdesigns

Beim Design gibt es für den Kunden eine hohe Variabilität. Er kann auf eine Scheibe in durchgängig klarer Optik zurückgreifen. Die Scheibe kann auch eine Kombination verschiedener Arten aufweisen, so dass mit der Hilfe von Satinierungen, Sandstrahlungen etc. ein Muster oder ein Bild auf der Scheibe entsteht.

Der Kunde kann sich auch für eine durchgängige Scheibe in satiniertem Glas entscheiden. Diese ist dann im Anschluss nicht direkt durchsichtig, was den Einsatz dieser Scheiben aus satiniertem Glas durchaus im Sanitärbereich ermöglicht. Zudem sind bunte Scheiben in allen möglichen Variationen denkbar, sowie auch in diesem Bereich mit Mustern gearbeitet werden kann. Erreicht wird dies am einfachsten bei VSG.

Wer es noch individueller haben möchte, kann Fotos auf die Scheiben drucken lassen. Zudem gibt es auch die Möglichkeit mit Lichteffekten zu arbeiten. Sollte man sich für diese Möglichkeit interessieren, lohnt sich der Kontakt zum Profi, mit den eigenen Ideen.

7.2.3 Gestaltungsmöglichkeiten

Die Gestaltungsmöglichkeiten von Glas sind, durch verschiedene Methoden in der Bearbeitung des Glases, vielfältig. Nur wenn man diese kennt, kann man sich die Bandbreite der eigenen Möglichkeiten in der Raumgestaltung durch Glas tatsächlich vorstellen.

Die unterschiedlichen Methoden sind: Bearbeitung von Glas durch Sandstrahlung, Sieb- und Digitaldruck, Pulverbeschichtung, Rillenschliff sowie als Gestaltungsmöglichkeit Applikationen auf der Glasfläche. Die Bearbeitungsarten sollen nachfolgend kurz beschrieben werden, damit ein Eindruck über die Möglichkeiten entsteht.

7.2.3.1 Sandstrahlung

Per Sandstrahltechnik können Muster oder auch filigrane Motive auf Klarglas aufgetragen werden. Eine vollständig mit Sandstrahltechnik behandelte Scheibe ist dennoch nicht blickdicht. Allerdings werden die Scheiben durch die Sandstrahltechnik leicht angeraut. Daher sollten sandgestrahlte Flächen immer versiegelt gekauft werden.

Möchte man so eine vollständig blickdichte Scheibe haben, eignet sich die Verwendung farbbedruckten Glas (je nach Ausführung und Farbe) besser. Dieses bleibt glatt und lässt sich leichter reinigen. Die Sandstrahlung kann jedoch geschwungene oder gerade Linien auf die Türen zaubern und ihnen damit ein besonders elegantes oder auch modernes Aussehen verleihen. Es können auch einzelne kleine Elemente, angelehnt an verschiedene Stilepochen, per Sandstrahl auf die neue Scheibe aufgetragen werden. So kann sich eine eigentlich moderne neue Glasschiebetür auch in alten Häusern gut einfügen. Die Sandstrahltechnik eignet sich ideal für filigrane Muster oder auch Motive auf den Scheiben.

7.2.3.2 Sieb- und Digitaldruck

Der Sieb- und Digitaldruck eignet sich für großflächige Bearbeitung der Glasscheiben. In diesem Verfahren werden bei Siebdruck keramische Farben in ein Glaselement eingebrannt.

Je nach Hersteller, unterscheiden sich die Möglichkeiten hier und sind zu erfragen. Qualitativ hochwertige Farben sind im Anschluss ausgesprochen widerstandsfähig gegenüber Feuchtigkeit, Heizungswärme oder auch Sonneneinstrahlung. Schließlich wäre ein Verblassen der Motive nach einiger Zeit ärgerlich, da in diesem Fall die gesamte Tür ausgetauscht werden müsste. Außerdem sollte man auf die Kratzfestigkeit der Farben achten, welche die Hersteller angeben. Denn diese ist für die Langlebigkeit der bedruckten Glasschiebetür ausschlaggebend.

7.2.3.3 Pulverbeschichtung

Die Pulverbeschichtung ist eine Bearbeitungsweise, die z.B. für Einscheibensicherheitsglas möglich ist. Mit der Pulverbeschichtung kann auf beliebiges Motiv auf der Rückseite der Glastür aufgetragen, eingebrannt bzw. ausgehärtet werden.

Die genaue Verarbeitung kann von Hersteller zu Hersteller variieren. Das zuvor nur aufgesprühte Pulver wird so beispielweise im Verlauf des Brennens mit der Glasoberfläche dauerhaft verbunden. Es verschmilzt zu einer gleichmäßigen und dauerhaften Kunststoffschicht. Die Ergebnisse überzeugen durch ihre gestochene Schärfe sowie die perfekte Farbbrillanz des Motivs.

Mit der Pulverbeschichtung sind individuelle Motive in Farbe auf der Einscheibensicherheitsglastür möglich. Außerdem sind auch vollflächig einfarbige Pulverbeschichtungen möglich. Je nach Wunsch, können die Motive blickdicht oder auch lichtdurchlässig aufgebracht werden.

Die Pulverbeschichtung ist ein umweltfreundliches Verfahren. Die Beschichtung überzeugt in der Praxis durch ihre hohe Widerstandsfähigkeit. 

7.2.3.4 Rillenschliff

Per Rillenschliff können dezent schöne Akzente gesetzt werden. Der Rillenschliff lässt sich wunderbar mit der Sandstrahltechnik kombinieren. So können beispielsweise Partien mit der Sandstrahltechnik undurchsichtig gestaltet werden und von ihnen ausgehend oder sie unterteilend mit dem Rillenschliff gearbeitet werden. In die Glasoberfläche wird hierbei eine dünne Rille geschliffen. Mit einem Off-Centerschliff wird das Glas ausgehend von der Rillenmitte dicker geschliffen und damit schöne Lichteffekte erreicht. In Kombination mit zusätzlichen farbigen Glasapplikation, ergeben sich eine Vielzahl von formschönen Designvarianten. 

7.2.3.5 Applikationen

Mit Applikationen lassen sich interessante Materialmixe und Lichteffekte erzielen. So lassen sich beispielsweise kleine Spiegel auf die Glasschiebetür applizieren oder auch bunte Glasstücke sowie Steine. Diese können sich in Kombination mit anderen Methoden, wie beispielsweise einem Muster mit Sandstrahltechnik oder dem Rillenschliff, zu kleinen Kunstwerken auf der Tür vereinen.  Oder seien es nun Edelstahlapplikationen mit einem Glaskern für einen aufregenden Bild-im-Bild-Effekt.

Häufig wird für die Applikationen Schmelzglas mit der Oberfläche der Glasschiebetür verklebt. Die Klebstellen sind jedoch meist nicht sichtbar und stören den Effekt damit nicht. Auch hier ist der Fantasie des Kunden eigentlich keine Grenze gesetzt und es lohnt sich, sich im Fachhandel über die verschiedenen Applikationsmöglichkeiten eingehend zu informieren.

7.2.3.6 Gestaltung durch Stoff und Edelstahl im VSG

Beim Verbundglas bieten einige namhafte Hersteller wie die Dorma Gruppe spannend designte Türen in Kombination mit Stoff oder auch Edelstahl an. Dieser Materialmix sorgt für ganz besondere Effekte und verleiht den Räumen noch eine ganz besondere Note. Die Stoffe bringen schnell und unkompliziert quasi Farbe ins Glas und lassen dabei individuellen Spielraum.

Die Farbwahl kann passend zum restlichen Ambiente oder auch als deutlich abgesetzter Farbakzent erfolgen. Der Mix mit Edelstahl wirkt edel und sehr modern.

 

8. Größen bei Glasschiebetüren

Natürlich gibt es sogenannte Standardgrößen bei den Glasschiebetüren. Sonderanfertigungen sind jedoch bei den Größen der Glasschiebetüren ebenfalls möglich. Diese müssen jedoch mit den Anforderungen der DIN abgeglichen werden. Viele der gängigen Hersteller bieten ihre Schiebetüren in drei verschiedenen Maßen standardmäßig an. Und zwar in den folgenden Breiten: 775 Millimeter, 900 Millimeter und 1025 mm.

Als eine Standardhöhe hat sich eine Höhe von 205 Zentimeter eingebürgert, da diese in der Regel eine gewöhnliche Türöffnung von 2.005 mm ideal abdeckt. Abweichungen von diesen normalen Maßen sollten nach erforderlichen weiteren Baumaßnahmen überprüft werden. Dies gilt insbesondere für sehr breite Glasschiebetüren, die beinahe über die gesamte Zimmerbreite verlaufen sollen – hier gilt es auch, die Statik zu überprüfen oder doch auf eine mehrgliedrige Aufteilung auszuweichen.

8.1 Breite

Glasschiebetüren sind problemlos in einer Breite ab schmalen 300 Millimetern bis zu 2100 Millimetern möglich. Bei den breiteren Maßen muss jedoch zum einem das Verhältnis zum restlichen Raum stimmen, damit es keine Probleme mit der Statik gibt. Zum anderen benötigt man hier bereits ein spezielleres System, wie beispielsweise von Teufelsbeschlag im Angebot, damit eine Glastür bis zu einer Breite von drei Metern eingesetzt werden kann. Dies ist im Vorfeld von dem Kunden abzuklären. Optisch muss man sich entscheiden, ob man eine einflügelige Variante schöner findet oder die gesamte Breite der Öffnung auf zwei Türen aufgeteilt werden soll.

8.2 Höhe

Als Standardhöhe der Glasscheiben für normal hohe Glasschiebetüren hat sich mittlerweile eine Höhe von 2050 Millimetern auf dem Markt durchgesetzt. Dies deckt die gewöhnlichen Türöffnungen gut ab und erlaubt eine problemlose Montage an der Wand.

Leicht komplizierter wird es bei den Maßen für die in die Wand laufenden bzw. deckenmontierte Schiebetüren. Hier müssen die Glasscheiben die exakte Höhe der Öffnung abdecken und möglichst seitlich etwas überdecken. Bei dieser Montage kann man bei Bedarf einen Fachmann hinzuziehen, damit man am Ende selbst nicht zu ungenau gemessen hat und die Anfertigung nicht nutzen kann.

Im Falle des Selbstausmessens ist zu empfehlen, bei Breite und Höhe jeweils 3x zu messen (links/Mitte/rechts; unten/Mitte/oben). Gute Schiebetürsysteme bieten indes eine Höhenverstellung zum Ausgleich im System selbst. Bei der Höhe der Tür spielt natürlich auch die Höhe der Wände eine bestimmende Rolle. Wer eine Glasfläche deutlich über die eigentliche Türöffnung hinaus haben möchte, muss bei der Berechnung der Höhe noch an die Befestigung denken. Schließlich hat auch das Rollensystem der anschließenden Schiebetür eigene Maße, die in der Berechnung der Höhe mitbedacht werden will.
Weiterhin ist bei der Glasberechnung, sofern man dies selbst vornimmt, auch die Bodenluft oder der Glaseinstand im Boden zu berücksichtigen. Auch hier gilt, bei allen Abweichungen oder komplizierteren Einbausituationen von den normalen Standardmaßen sollte ein Fachmann hinzugezogen werden, damit die Planung auf ihre Realisierbarkeit hin überprüft werden kann.

8.3 Gewicht

Das Gewicht von den gewöhnlichen Glasschiebetüren liegt zwischen knapp 40 und 60 Kilo, je nach Glasdicke und Ausmaß der Schiebetür. Es gibt jedoch auch Glasschiebetüren, die ein stolzes Gewicht von 150 Kilo mit sich bringen. Zur besseren Veranschaulichung dient hierbei der Leitsatz, dass je Millimeter Glasdicke, das Glas pro Quadratmeter 2,5 Kilogramm wiegt.

Wichtig ist bei diesen Angaben, dass die anschließend verwendeten Befestigungen (Laufwagen) auch tatsächlich das Gewicht halten können. Auf diesen Wert ist somit in Verbindung mit dem Gewicht der Glasschiebetür dringend zu achten, um unliebsame Überraschungen nach der Montage zu vermeiden.

8.3.1 Glasdicken

Die Glasdicken bei den auf unserem Markt üblichen Glasschiebetüren liegen zwischen acht und zwölf Millimetern. Größe, Lage und sonstige Ausstattung sollten für die Wahl der Glasdicke den Ausschlag geben. Als Richtgröße ist dabei zu erwähnen, dass bis zu einem Blattmaß der Schiebetür von zirka maximal 1.100 x 2.200 mm (Breite/Höhe) 8 mm Glas verwendet werden könnte. Darüber hinaus empfiehlt sich die Verwendung einer dickeren Glasstärke. Etwas dickeres Glas lässt das Glaselement stabiler wirken.

Am besten weiter verarbeiten hinsichtlich Glasfarbe sowie Technik lassen sich Glasscheiben mit einer Stärke von acht sowie zehn Millimeter. Bei der Wahl der Dicke ist es wichtig darauf zu achten, dass bei der Produktion die Qualitätsnormen DIN 12150-1 sowie DIN EN ISO 12543-2 erfüllt wurden.

8.4 Systembedingte Mindest- und Maximalabmessungen

Je nachdem für welches System man sich entscheidet, gibt es sogenannte systembedingte Mindest- und Maximalabmessungen.

Bei einer Schiebetür, die in die Wand läuft oder an der Decke befestigt wird, ist die Maximalabmessung durch die Öffnungshöhe zwingend bedingt. Zugleich ist dies auch die Mindestabmessung, da die Glastür die Öffnung sowohl in der Breite als auch in der Höhe im Anschluss vollständig verschließen soll.

In der Breite gibt es je nach System Empfehlungen der Beschlaghersteller zum Überstand über die Öffnung hinaus. Die durchschnittlichen Überstandswerte betragen dreißig bis vierzig Millimeter je Wandseite. Bei einer  Schiebetür, die auf der Wand montiert wird, bedingt sich das Mindestmaß ebenfalls so,   dass die Tür oder die Türen gemeinsam im geschlossenen Zustand die gesamte Öffnung  abdecken. Mit zusätzlichen Dichtungen können Schall- und Wärme besser gehalten werden. Sollen diese angebracht werden, sollten sie ggfs. bei den Maßen ebenfalls mitbedacht werden.

Die Maximalabmessung bei auf der Wand liegenden Schiebetüren wird einerseits vom verwendeten System vorgegeben – wie viel Tür kann es z.B. ohne Kippgefahr halten – und andererseits von den räumlichen Gegebenheiten. So muss die Wand natürlich sowohl in der Höhe als auch in der Breite ausreichend Platz für die Schiebetür und ihre Vorrichtung haben. Dies kann zu einem Problem werden bei niedrigen Räumen, wo für die Standardhöhe von 2,05 plus Fläche für die Vorrichtung möglicherweise nicht genug Raum vorhanden ist. Hierbei muss die Mindestabmessung dann so sein, dass die Öffnung von ihr abgedeckt ist. Die Maximalabmessung darf die Wandhöhe minus Vorrichtungshöhe und ggfs. benötigten Platz für die Montage nicht überschreiten.

Ein weiterer einschränkender Aspekt sind beispielsweise Lichtschalter oder Regelelemente, die einen Mindestabstand vom Glas einfordern. Das Verhältnis zwischen den Größen und den Beschlägen muss ebenfalls von den Maßen korrekt sein, damit der Betrieb der Schiebetür im Anschluss problemlos gelingt.

8.5 Einschränkungen durch die Glasherstellung

Auch durch die Glasherstellung ergeben sich Einschränkungen. So sollte das maximale Maßverhältnis des Glases von 1:10 von Breite und Höhe zueinander eingehalten werden.

Zudem muss mindestens in allen Innenbereichen und Außenbereichen für eine Schiebetür Sicherheitsglas verwendet werden. Sollte es zu einem Bruch kommen, ist man mit einem Sicherheitsglas auf der sicheren Seite. Schließlich zerfällt Sicherheitsglas nicht in Scherben mit scharfen Kanten. Stattdessen zerfällt das Glas in kleine, kantenlose Brösel.

Bei Verwendung im Außenbereich oder Bereichen mit stetigen Temperaturwechseln sowie starker Sonneneinstrahlung sollte das Glas mit einem Heißlagerungstest (Heat-Soak-Test) ausgeführt werden.

8.6 Glas-Hersteller

Es gibt auf dem deutschen Markt einige namhafte Hersteller im Bereich der Glas-Produktion. Die größten Hersteller auf diesem Markt sind im Verbund agierend die Saint-Gobain-Glass Deutschland – ehemals bekannt als (VEGLA) – sowie die Schollglas-Gruppe oder auch die Flachglas AG.

Saint-Gobain-Glass Deutschland kann bereits auf eine 350-jährige Geschichte zurückschauen und bietet alles im Bereich von Isolier- und Designglas an. In der Schollglas-Gruppe haben sich zwanzig Unternehmen zusammengeschlossen und stehen in einem beständigen Austausch zur Optimierung von Arbeitsprozessen sowie den Produkten. Und auch die Flachglas AG zeichnet sich durch ihre siebzig Jahre Erfahrung und das große Interesse an Innovationen aus.

8.7 Hersteller von Schiebetürsystemen

In Deutschland befinden sich einige namhafte Hersteller von Schiebetürsystemen. Zu diesen gehören beispielsweise: WSS, die Dorma Gruppe, GEZE und Teufelbeschlag.

Die Wilhelm Schlechtendahl und Söhne GmbH, eben kurz WSS, ist seit über 100 Jahren auf der Suche nach innovativen und praktischen Lösungen im Bereich Stahl-, Aluminium- und Glasbau. Sie bieten komplexe Lösungen aus einer Hand im Bereich der Schiebetüren aus Glas. Hierbei kann sich der Kunde auf eine hochwertige Fertigung in Deutschland verlassen, die ihm hinterher ein hochwertiges Produkt liefert.

Die Dorma Gruppe hat sich auf Zugangslösungen und Serviceleistungen rund um innovative Gebäude spezialisiert. Das Unternehmen schaut auf eine mehr als 100-jährige Tradition zurück und bietet dem Kunden Erfahrung in allen ganzheitlichen Lösungen rund um Öffnen und Schließen von Türen an. Dies umfasst Türbänder, Türschließer und automatische Türsysteme sowie Zeit- und Zutrittskontrollsysteme. Die Erfahrungen aus diesen Bereichen fließen auch in die Schiebewandsysteme von Dorma mit ein. Produziert wird mit Schwerpunkt in Europa, jedoch auch in eigenen Werken in Singapur, Malaysia, China und Nord- und Südamerika. Hauptsitz des Unternehmens liegt im deutschen Ennepetal. Die Schiebetürbeschläge von Dorma finden Sie bei Fachhändlern und Glasereien wieder. Dorma Schiebetürbeschläge sind vielfältig und individuell. Dabei wartet Dorma immer wieder mit Produktinnovationen auf. Die GEZE GmbH bietet Produktsysteme aus den Bereichen Tür-, Fenster- und Sicherheitstechnik an. Hierbei vertreiben sie auch ein großes Sortiment an Glassystemen. Wichtig sind bei der Produktion des Unternehmens die Gewährleistung von Komfort und Sicherheit im Bereich der Gebäudetechnik.

Die Teufelbeschlag GmbH ist seit vierzig Jahren auf dem deutschen Markt vertreten. Sie hat sich hier eine herausragende Stellung erarbeitet, gerade im Bereich der komplexen Lösungen für große und schwere Flügel im Bereich der Glasschiebetüren. Teufelbeschlag konzentriert sich mit seinen dreißig Mitarbeitern auf den technischen Bereich der Ganzglasbeschläge. Das Unternehmen wurde 1975 von Richard Teufel in München gegründet und 1981 in eine GmbH umgewandelt. Bis heute sitzt das Unternehmen in der Gemeinde Türkenfeld, 40 Kilometer von München. Das Familienunternehmen wird seit August 2008 von Gründertochter Alexandra und ihrem Mann Christian Steigerwald geführt. Das Unternehmen ist nach DIN EN ISO 9001 und DIN EN 14001 zertifiziert.
Auf Grund der Unternehmensstruktur und dessen Größe bietet gerade Teufelbeschlag flexibel anpassbare Lösungen an, welche sich bei den großen Herstellern wie bspw. Dorma in kleinen/Kleinstmengen nicht lösen lassen. Teufelbeschlag kann man daher mit Recht als Manufaktur bezeichnen.

Weiterhin bietet die MWE Edelstahlmanufaktur sehr hochwertige Produkte in diesem Bereich an. Auch diese bietet Sonderlösungen auf höchstem Niveau.

8.7.1 Deutsche Markenhersteller versus Baumarktqualität

Bei der Wahl eines geeigneten Produktes steht man zwischen deutschen Markenherstellern und den günstigeren Import-Produkten, die im Baumarkt erhältlich sind. Hierbei gibt es oftmals eine offenkundige Preisdifferenz, die zu einem schnellen Griff in Richtung Importware führen kann. 

Häufig ist es Importware aus Übersee, die bei der Produktion deutlich günstiger sind. Dafür unterliegen diese Waren in der Regel auch nicht den deutschen Qualitätskontrollen hinsichtlich der Produktion. Zu bedenken gilt hier außerdem, dass der Betrag, den man beim Einkauf spart, oftmals durch eine verminderte Haltbarkeit im Anschluss draufgezahlt wird.

Oftmals ist auch der Betrieb der Importware schnell nicht mehr geräuschlos möglich. Dies liegt beispielsweise an minderer Qualität im Bereich der Scharniere und Schienen. Auch wenn so der Kauf eines Produktes von einem deutschen Markenherstellers zunächst teurer ist, kann sich diese Ausgabe im Laufe der Zeit bezahlt machen. Das Aussehen des Produktes bleibt länger frisch und hochwertig, sowie die Nutzbarkeit ohne Einschränkungen möglich ist. 

8.8 Anriss an DIN-Normen

Für Schiebetüren gibt es eine sogenannte Europäische Norm EN 1527:1998. In dieser werden die maßgeblichen Kriterien festgelegt, die für Schiebetüren als Baubestandteile gelten. So wird zunächst die Türart als achte Ziffer der Klassenkennzahl festgestellt. Hierbei wird zwischen den folgenden Türarten unterschieden:

  • Schiebetür: Klasse 1
  • Falttür: Klasse 2 und 3

Hinsichtlich der Türmasse wird zwischen vier verschiedenen Klassen unterschieden:

  • bis 50 Kilo: Klasse 1
  • 51 – 100 Kilo: Klasse 2
  • 101 – 330 Kilo: Klasse 3
  • ab 330 Kilo: Klasse 4

Außerdem wird die Tür auf ihre Feuerbeständigkeit hin überprüft, sprich ob sie als Brand- und/oder Feuerschutztür eingestuft werden kann.

Weiterhin werden Klassen hinsichtlich der Öffnungs- und Schließqualitäten der Schiebetüren vergeben. Für die Anfangsreibung werden die Türen in drei Klassen unterteilt. Diese Klassen treffen eine Aussage über den nötigen Kraftaufwand zum Öffnen der Tür. Zudem gibt es sechs verschiedenen Klassen für die Funktionsfähigkeit der Tür. Diese sind eingeteilt zwischen 2.500 Zyklen und 100.000 Zyklen, in denen sich die Tür ohne Probleme öffnen lässt.

8.9 Sicherheitsrelevante Aspekte

Rund um eine Schiebetür aus Glas gibt es auch bestimmte sicherheitsrelevante Aspekte, auf die man achten sollte. Dies ist beispielsweise der Aushebeschutz am Klemmlaufwagen, der den Lauf der Schiebetür sicherer macht und ein Ausheben aus der Laufschiene verhindert. Bei den meisten deutschen Produkten gehört ein solcher Aushebeschutz standardmäßig dazu. Man sollte aber bei der Auflistung einmal kurz überprüfen, ob ein solcher angegeben wird. Bei der meisten Importware ist ein Aushebeschutz nicht dabei.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Qualität des verwendeten Glases. Qualitativ hochwertiges Glas ist langlebiger und sicherer. Auch die Qualität der Beschläge ist ein nicht zu unterschätzender Aspekt bei der Sicherheit rund um die Glasschiebetür. Bei den deutschen Markenherstellern finden hinsichtlich des Zusammenspiels der Beschläge und des Glases Überprüfungen statt, die ein hohes Maß an Sicherheit für den Kunden garantieren. Aber dies sind nur kurz einige Aspekte der Fragen rund um die Sicherheit von Glasschiebetüren.

8.9.1 Kann eine Glasschiebetür zerspringen?

Die Antwort auf diese Frage lautet „Jein“. Im Grunde kann natürlich jedes Glas, unabhängig von der Stärke und dessen Herstellungsort, kaputt gehen. Dies ist im Grund auch bei den massiven Holztüren gegeben. Je nach Krafteinwirkung, kann man auch die massivste Tür zerstören.

Um eine qualitativ hochwertige Glasschiebetür zu zerschlagen, braucht es auch einen größeren Kraftaufwand. Zerspringen kann jedoch eine hochwertige Glasschiebetür auch in diesem Fall nur bedingt. Sollte sie aus Einscheibensicherheitsglas gefertigt sein, so würde sie im Fall eines Bruchs nicht in scharfe Splitter zerspringen, sondern in kleine, kantenlose Krümel zerfallen. Hierdurch ist die Verletzungsgefahr auch im Falle eines Bruches der Scheibe gering.

Eine Glasschiebetür aus Verbundsicherheitsglas kann durch die Fixierung der Folien nicht zerspringen. Hierbei ist das Verletzungsrisiko ebenfalls minimal und auch Aspekte wie Zugluft sind durch die weiterhin geschlossene Fläche trotz der Beschädigung ausgeschlossen. Eine Glasschiebetür sollte aus diesem Grund stets aus Einscheibensicherheitsglas oder Verbundsicherheitsglas gefertigt sein. Bruchanfällig wird es dann bei hoher Gewalt- beziehungsweise Krafteinwirkung sowie bei Schlägen auf die Kanten. Insbesondere die Kanten und da ganz besonders die Ecken sind besonders splitteranfällig bei Gewalteinwirkung. Sollte demnach ein Schlag oder etwas in der Art die Glasschiebetür schwer erschüttert haben, sollten insbesondere die Kanten und Ecken nach Splittern überprüft werden.

8.9.2 Glasschiebetüren sicher machen

Um eine Glasschiebetür vor Bruch zu schützen, ist ein genaues Anpassen der Tür an die Gegebenheiten notwendig. Die Tür sollte mit ihren Kanten weder schleifen noch immer gegen etwas stoßen. Sollte es mit der Glasschiebetür und der Wandbreite so knapp sein, empfiehlt sich auf jeden Fall der Blick auf die möglichen Stopp-Mechanismen der Schienen, damit die Scheibe im Alltag nicht immer wieder schwungvoll gegen die gegenüberliegende Wand gebracht wird. Der Praxistest zeigt, dass ein solches Öffnen ohne Stopp-Mechanismus sich negativ auf die Sicherheit der Tür auswirkt. Zumal die Ecken gerade der Schwachpunkt der Schiebetüren sind. Zugleich zeigt der Praxistest auch, dass sich das schwungvolle Öffnen und Schließen der Schiebetür schnell einbürgert.

Außerdem sollte die Qualität aller Produkte des Systems hochwertig sein. Die hochwertigste Scheibe ist mit einer minderwertigeren Schiene weniger langlebig und sicher als mit einem ebenfalls hochwertigen Schienensystem. Sowohl der Aushebeschutz als auch Stopp-Mechanismen oder generell die Langlebigkeit der Produkte tragen einen entscheidenden Teil zur dauerhaften Sicherheit der gesamten Schiebetür bei.

8.9.2.1 Heat-Soak-Test bei ESG (Heißlagerungstest)

Einige Menschen haben nach wie vor Angst bei der Verwendung von Glas im Innenraum. Bei vielen geistert beispielsweise der Begriff des Spontanbruchs im Kopf umher. Die Gefahr eines solchen durch Nickelsulfideinschlüsse hervorgerufenen Spontanbruchs ist jedoch als relativ gering einzustufen. So beträgt das statistische Risiko bei ca. 1 Bruch auf 500m ² Glas.

Wer das minimale Risiko vollständig bei dem Einscheibensicherheitsglas ausschließen möchte, der sollte auf Glas mit der Bezeichnung ESG-H zurückgreifen. Dieser kleine Zusatz bedeutet, dass die Einscheibensicherheitsglasscheibe mit einem Heat-Soak-Test getestet wurde. Bei einem solchen Test wird die Scheibe über eine bestimmte Zeit nach der ESG-Herstellung einer Temperatur von ca. 290° ausgesetzt. Eine Scheibe mit Nickelsulfideinschlüssen würde nun in den meisten Fällen zerspringen. Übersteht die Scheibe diese mehrstündige Hitze ohne zu zerspringen, ist das Restrisiko eines Spontanbruchs erheblich gemindert. Statistisch gesehen kann dieses Glas zwar noch immer spontan zerspringen, die Wahrscheinlichkeit liegt jedoch dann bei ca. einem Bruch auf 20.000m ² Glas.

8.9.2.2 Ausführung als VSG-Glas

Verbundscheibensicherheitsglas kann sich in verschiedenen Kombinationen zusammensetzen. Hierbei können unterschiedliche Anforderungen speziell berücksichtigt werden. Beispielsweise ist hier eine Kombination von einfachem und Einscheibensicherheitsglas möglich. Für Schiebetüren sollte immer VSG-Glas gewählt werden, welches aus Einscheiben-Sicherheitsglas hergestellt werden. Die kombinierten Glasscheiben können unterschiedlich dick sein und die Folien verschiedene Zusatzfunktionen mit sich bringen. Es lohnt sich in jedem Fall, sich hier beim Fachmann eingehend beraten zu lassen. Dieser wird eine ideale Lösung für die verschiedenen Anforderungen mit sich sein.

8.9.2.3 Verschließen/ Verriegelung der Glasschiebetür

Ein weiterer Sicherheitsaspekt ist das Schließen einer Glasschiebetür. Gerade im Bereich der Automatik gab es hier in der Vergangenheit Geschichten von lückenhaften Sicherheitssystemen, die eine Tür nicht automatisch am Schließen gestoppt haben.

Gerade für Kinder und eingeschränkte Menschen können diese automatischen Systeme, bei schlechter Einstellung des Systems, problematisch bis gefährlich sein. Da jedoch auch immer mehr Glasschiebetüren in Einrichtungen wie Pflegeheimen oder Altersheimen eine Verwendung finden, mussten die Hersteller auf diesen besonderen Sicherheitsbedarf reagieren. Aus diesem Grund gibt es nun neue Antriebssysteme, die bereits bei leichter Berührung ein sofortiges Stoppen der Tür gewährleisten.
Zudem können die Türen auch verriegelt werden und so das Betreten von bestimmten Bereichen durch Unbefugte verhindern. Diese Verriegelungen sind in der Regel für das bloße Auge unsichtbar und stören so keineswegs die offene Optik durch die Glastüren.

Für Bereiche, in denen Hygiene besonders wichtig ist, können zudem Glasschiebetüren installiert werden, die zum Öffnen nicht mehr berührt werden müssen. So finden sich für alle Sicherheitsaspekte technisch einwandfreie Lösungen im Bereich der Schiebetüren aus Glas.

 

9. Planung einer Glasschiebetür

Will man nun im privaten Raum eine Glasschiebetür einsetzen, muss man vorab gut und umsichtig planen, damit das Ergebnis am Ende tatsächlich im Alltag überzeugen kann. Hierfür muss man zunächst den Standort genau betrachten und analysieren, außerdem müssen die gesamten Raumverhältnisse bedacht werden. Die Raumverhältnisse bedingen dann wiederum die Ausführungsmöglichkeiten der Schiebetür. Im Anschluss müssen die Montagemöglichkeiten sowie die Funktionen der Schiebetür bedacht werden. Diese einzelnen Planungsschritte sollen nun noch einmal im Einzelnen gezeigt werden.

9.1 Standortbetrachtung

Die Standortbetrachtung analysiert erst einmal recht kühl die Bedingungen vor Ort, sprich die genauen Gegebenheiten rund um die Türöffnung. Das bedeutet, dass Hindernisse, wie beispielsweise Heizkörper, Regelungseinheiten, Zargen usw. bedacht werden, sowie der Montagebereich durch den Verlauf von Kabeln sowie anderen Leitungen festgelegt wird. Eine gute Standortbetrachtung gibt einem relativ schnell auch einen Hinweis auf Begrenzungen und Einschränkungen. So ist zum Beispiel wegen einem Heizkörper auf der einen Seite keine einflügelige Schiebetür möglich, aber eine zweiflügelige ließe sich realisieren. Genauso kann es sein, dass man von seiner ursprünglichen Idee einer zweiflügeligen Schiebetür abweichen muss, da auf der einen Seite ein Hindernis vorhanden ist oder die Leitungen an dieser Stelle liegen. 

9.2 Raumverhältnisse

Nach der Standortbetrachtung müssen die gesamten Raumverhältnisse angeschaut werden. Wurde durch die Standortbetrachtung noch keine ein-, zwei- oder mehrflügelige Tür festgelegt, so sollte man sich aufgrund der Raumverhältnisse für eine Variante entscheiden. Erlaubt es der Raum außerdem, dass man sich für eine Variante entscheidet, die in die Wand läuft oder sollte man die einfachere Variante wählen, mit einem Verlauf auf der Wand? Bei der Variante, die in der Wand verschwindet, muss stets die Einbuße von circa acht bis zehn Zentimeter der Öffnungsfläche mitgedacht werden. Gerade im Bereich des barrierefreien Bauens können diese Zentimeter entscheidend sein. Entscheidet man sich für eine Schiebetür mit einem Festteil oder soll die Öffnung variabel sein? Für diesen Schritt braucht man ein wenig Vorstellungskraft und räumliches Denken, damit man sich die Möglichkeiten an der Stelle vorstellen kann. Um dieses ein wenig zu untermauern, kann man auch eine kleine Skizze anhand der eigenen Maße eines Raumes erstellen und sich somit helfen, die Vorstellung und Raumverhältnisse zu verbildlichen. Während in einem großen Raum mit hohen Decken eine hohe mehrflügelige Glastür elegant wirken mag, kann diese in einem kleineren Raum deutlich zu groß wirken. Das gilt auch für eine breite einflügelige Tür, die an einer langen Wand gestalterisch gekonnt aussehen kann. An einer nicht so langen Wand kann eine zweigliedrige Lösung jedoch die sinnvollere Variante sein.

9.2.1 Ausführungsmöglichkeiten

Um sich in der Planung für die passende Tür entscheiden zu können, muss man jedoch auch Kenntnis von den verschiedenen Ausführungsmöglichkeiten haben. Diese werden nun kurz vorgestellt.

9.2.1.1 Die Schiebetür als einflügelig / zweiflügelig / oder mit Festteilen

Schiebetüren aus Glas gibt es zum einen natürlich in der einflügeligen Variante. Dies bedeutet, dass man ein Modul anbringt, welches sich in der Regel in eine Richtung verschieben lässt, um den Durchgang zu öffnen. Dann gibt es die klassische zweiflügelige Schiebetür. Diese kann bei Glas jedoch auf eine ursprünglich normal große Türöffnung montiert werden, ohne dass die Elemente zu wuchtig für die eigentlich kleine Fläche wirken. Die zweiflügelige Variante kann jedoch zugleich auch eine breite Öffnung, wie bei einer klassischen Schiebetür überbrücken oder noch weitere Breiten überwinden. Jede der genannten Varianten lässt sich sowohl in die Wand gehend montieren als auch auf die Wand montieren. Zudem gibt es noch die Ausführungsmöglichkeit mit Festteilen in der Schiebetür. Damit lassen sich große Öffnungen schließen sowie auch ganze Wände nachträglich in Räumen montieren. Die Festelemente geben der Konstruktion Halt und an verschiedenen Stellen werden flexible Schiebemodule befestigt. Diese sind jedoch Sonderanfertigungen und sollten von einem Fachmann mit statischen Kenntnissen geplant und montiert werden.

9.2.1.2 Mehrflügelige Anlagen mit Mitnehmerfunktion

Die Falttüren werden als zusätzliche Variante der Schiebetür gehandelt. Eine solche Schiebetür ist mehrflügelig und kann mit einer sogenannten Mitnehmerfunktion ausgestattet sein. Beim Verschieben gibt es dabei verschiedene Varianten, wie die Scheiben sich mitnehmen. Sie können dies durch ein einfaches Aufeinanderschieben, einhaken und dann weiterschieben tun, oder auch in einer Art Klappsystem die anderen Flügel mit sich nehmen. Letzteres wäre dann die Sonderform der Faltschiebetüranlagen. Die einzelnen Elemente bei einem solchen System sind alle miteinander verbunden.

Ein Produzent, der sich mit solchen Lösungen auseinandersetzt, ist Teufelbeschlag, zum Beispiel mit seinem Variant-System. Auch bei diesen Varianten gilt jedoch, dass man bereits in der Planung fachlichen Rat hinzuziehen sollte. Solche Lösungen bieten zwar auf der einen Seite unzählige Möglichkeiten, sie fordern jedoch auf der anderen Seite auch eindeutige Kenntnisse zur Beschlagtechnik im Zusammenspiel mit dem Glas. Diese komplexen Systeme sind so stets eine Angelegenheit für den Fachhandel.

9.3 Montagemöglichkeiten

Auch bei der Montage gibt es bei den Schiebetüren, wie bereits erwähnt, unterschiedliche Möglichkeiten. Auch diese fordern jedoch Planung und gegebenenfalls ein Nachbessern der Grundlagen.

9.3.1 Tragfähigkeit des Montageuntergrundes

Bei der Montage auf der Wand muss die Tragfähigkeit des Montageuntergrundes vorab überprüft werden. Die Glasschiebetüren bringen schließlich pro Element ein stolzes Eigengewicht mit sich, was eine Wand auch dauerhaft halten muss. Denn nur eine gute Unterlage wird im Anschluss auch dauerhaft eine Glasschiebetür halten können. Ist die Unterlage hingegen porös, muss umgeplant werden. Hier bietet sich dann entweder eine Verstärkung des Montagebereichs an oder ein Umschwenken auf eine verdeckte Montage mit der Hilfe einer Wandplatte, die auch mehr Halt gibt. 

9.3.2 Montagebereich verstärkt ausführen

Möchte man eine Montage der Schiebetür auf der Wand und hat nun leider feststellen müssen, dass der Montageuntergrund nicht oder nur bedingt tragfähig ist, kann man diesen mit verschiedenen baulichen Maßnahmen verstärken. Hierfür eignet sich beispielsweise der Einsatz verstärkender Montagewände oder verstärkender Trägerprofile. Bei Gipskartonwänden, den sogenannten Ständerwänden, empfiehlt es sich im Montagebereich Querträger/Profile einzusetzen. Weiterhin kann und sollte man bei der Profilmontage schalldämmende zwischen die Profile setzen. Weiterhin ist die unbedingte Verwendung von doppelt beplankten Ständerwänden (Gipskartonplatten doppelt montiert) zu empfehlen. In einem solchen Fall sollte man sich jedoch auch noch einmal einen Fachmann zur Seite holen. Es gibt für diese Bereiche in jedem Fall eine gute Lösung, aber alleine der Fachmann mit seiner Erfahrung und Kenntnis wird erfolgreich zu einer solchen praktikablen Lösung führen. Dennoch lassen sich Schiebetüren aus Glas auch in Eigenregie und mit etwas handwerklichem Geschick ausführen.

9.3.3 Montage-/Schiebebereich eben ausführen

Gerade bei älteren Gebäuden hat man bei Glasschiebetüren oftmals das Problem, dass die Wände nicht gerade sind. Gerade für die Montage der Laufschienen benötigt man aber zwingend eine ebene Fläche, da es ansonsten die Schiebetür in Eigenbewegung geraten könnte. Daher ist der Montagegrund eben herzustellen oder bei Montage zu unterfüttern, um eine glatte Ebene zu erreichen. Zudem sind wandseitige Unebenheiten aufgrund der Durchsichtigkeit von Glas auch jederzeit sichtbar und erwecken dann unter Umständen einen schlecht und wenig professionell ausgeführten Eindruck. So muss der Montage- beziehungsweise Schiebebereich vorab dringend auf seine ebene Beschaffenheit überprüft werden. Sollte dies nicht gegeben sein, lohnt sich ein Ausbessern vor der Montage. Hierfür gibt es beispielsweise Gipskartonwände in doppelter oder dreifacher Beplankung. Solche Wände lassen sich relativ schnell und einfach stellen.

9.3.3.1 Überbrücken von Zargen

Im Falle von bestehenden und auf der Wand aufliegenden Zargen ist die einfachste Variante ein Schiebetürsystem mit großem Wandabstand zu wählen. Das bedeutet, dass man die alten Zargen nicht nutzt. Dabei verläuft die Schiebetür vor der alten ungenutzten Türzarge. Dabei ist zu bedenken, dass die Schiebetür ausreichend Platz zwischen der Glasfläche und der Zarge (i.d.R.  mind. 4/5 mm) aufweist. Weiterhin muss das Setzen der Bodenführung dabei beachtet werden. Oftmals kann man diese auch versetzt in den Durchgang montieren, da die Schiebetür meist ein Stück in diesem zur Greifbarkeit stehen bleibt.

9.4 Welche Funktion soll die Glasschiebetür erfüllen?

Je nach der gewünschten Funktion der Glasschiebetür, gibt es die sogenannten Standardausführungen und die Komfortausführungen. Auch hier sollte man in der Planungsphase klare Entscheidungen treffen. Manches Mal fallen einem manche erwünschte Funktionen der Glasschiebetür auch erst auf, während man sich die sogenannten Komfortausführungen anschaut. Ein Blick lohnt sich dementsprechend.

9.4.1 Standardausführungen

Die Standardausführung einer Glasschiebetür deckt die Öffnung ab. Sie ist jedoch nicht wärme- oder schallschutzisolierend. Zudem hat sie meist keine eingebauten Einzugsdämpfungen und weiteren Komfort für den Alltag zu bieten.

9.4.2 Komfortausführungen

Bei den Komfortausführungen gibt es ein wachsendes Angebot, da sich die Glasschiebetüren in verschiedenen Bereichen mit unterschiedlichen Erwartungen an die Funktionalität einer wachsenden Beliebtheit erfreuen.

9.4.2.1 Glasschiebetüren mit Einzugsdämpfung (SoftStop)

So gibt es ein wachsendes Angebot von Glasschiebetüren mit einer sogenannten Einzugsdämpfung, dem SoftStop (auch Soft Close genannt). Das ist im Grunde das gleiche Prinzip, wie es auch im Bereich der Küchenschubladen zur Anwendung kommt. So können die Türen nicht „zugedonnert“ werden, sondern bremsen automatisch ab und ziehen kontrolliert bis an den Endpunkt. Eine solche Funktion ist gerade bei der Nutzung einer Glasschiebetür im privaten Raum in einem größeren Haushalt sinnvoll. Denn Schiebetüren werden auch von Kindern gerne einmal als Spielzeug verwendet. So sehr sich diese dann auch über die Geräusche beim schnellen Bewegen der Scheibe freuen, für die Langlebigkeit der Scheibe ist dies nicht förderlich. Hier kann eine Einzugsdämpfung schnell Erleichterung schaffen und für mehr Langlebigkeit und Sicherheit sorgen.

9.4.2.2 Verriegelungsmöglichkeiten von Glasschiebetüren

So offen Glasschiebetüren wirken, so wenig offen müssen sie sein. Da sie häufig auch für sanitäre Einrichtungen genutzt werden, sowie vermehrt in Kliniken und Pflegeeinrichtungen zum Einsatz kommen, gibt es auch hier ein wachsendes Angebot an Verriegelungsmöglichkeiten. Zu den klassischen und wenig kostenintensiven Varianten zählen die Hakenfallschlösser oder die Hakenriegelschlösser.

Ein wenig pfiffiger sind die Lösungen der internen Verriegelungen, wie sie beispielsweise der Hersteller Dorma anbietet. Außerdem gibt es Verschließmöglichkeiten am Boden durch Eckschlösser sowie verschließbare Edelstahl-Türgriffe. Dieses Prinzip kennt man in der Regel in der einfachen Plastikvariante von Toiletten in öffentlichen Einrichtungen. Bei den Varianten der Glasschiebetüren gibt es jedoch schöne und hochwertig aussehende Varianten, die sich für den Badbereich ideal eignen.

9.4.3 Dichtigkeit der Glasschiebetüren

Die Dichtigkeit der Glasschiebetüren kann mit Dichtungsprofilen verbessert werden. Hier gibt es Möglichkeiten, speziell Wärme oder Schall oder auch beides in einem zu halten. Diese Dichtungsprofile gibt es in verschiedenen Ausführungen, so dass man sich nicht automatisch zwischen Design und Funktionalität entscheiden muss. Im Gedächtnis hat man schließlich noch häufig die schwarzen, wenig attraktiven Dichtungsprofile der alten Generation von Glastüren. Der heutige Markt bietet hier andere Möglichkeiten. Bei den Dichtungen gibt es einerseits die Absenkdichtung und andererseits die Bürstendichtung. Eine Absenkdichtung wird an der Unterseite der Tür aufgeklebt oder aufgesteckt. Eine Bürstendichtung wird an die Tür aufgeklebt oder auf ein wandseitiges Profil aufgesetzt. Beide Dichtungsarten verbessern leicht den Schallschutz der Tür sowie die Wärmedämmung.

9.4.4 Material der Schiebetürbeschläge

Bei den Schiebetürbeschlägen kann zwischen Schienensystemen aus Aluminium sowie den punktgehaltenen Systemen aus Edelstahl gewählt werden. Hier sollte man sich die verschiedenen Systeme optisch anschauen und dabei die eigenen Maße der Scheiben mitbedenken. In der Regel findet sich jedoch für die verschiedenen Ausmaße auch bei beiden Systemen die richtige Ausführung. Aufgrund dessen kann man hier hauptsächlich nach dem eigenen Geschmack und dem restlichen Einrichtungsstil des Hauses gehen. Das dazu passende System muss dann entsprechend der Breite und dem Gewicht der Scheibe oder der Scheiben ausgewählt werden.

9.4.4.1 Farbe der Schiebetürbeschläge

Bei den Schiebetürbeschlägen ist die Wahl bei den punktgehaltenen Schiebetürbeschlägen hinsichtlich der Farbe eingeschränkt. Die Elemente sind stets in Edelstahl gehalten. Bei den Schienensystemen kann man hingegen bei den Schiebetürbeschlägen aus Aluminium zwischen verschiedener Optik wählen. Zum einen sind sie lieferbar in silber, Edelstahloptik, in weiß sowie in den Sonderfarben nach RAL.

 

10. Umsetzung und Realisierung

Hat man nun einen sorgfältigen Plan für seine Schiebetür entworfen und an den gegebenen Stellen mit dem Fachhandel Rücksprache gehalten, gilt es nun die Planung noch einmal ganz praktisch zu unterfüttern.

 10.1 Aufmaß nehmen

Man muss nun genauestens Aufmaß für die Schiebetür nehmen. Dies gelingt am besten mit einem Zollstock oder auch einem Laser. Wichtig ist, dass man an dieser Stelle wirklich akkurat arbeitet. Wie bereits im Vorfeld beschrieben, misst man am besten in der Breite und Höhe jeweils 3-mal. Dies an den äußeren Punkten und zusätzlich in der Mitte.

Um das Lot zu prüfen, sollte man zusätzlich eine Wasserwaage nutzen, in der Länge möglichst zu der Öffnung passend gewählt.

10.2 Schräge Wände und Maßabweichungen

Man muss auch von den Abweichungen sehr genau Maß nehmen. Wie verändert sich so die Wand? In welchem Winkel ist sie schräg? – Diese Fragen müssen geklärt sein, damit die Wand im Anschluss tatsächlich eben gestaltet und die Schiebetür akkurat eingesetzt werden kann. Wichtige Werkzeuge sind an dieser Stelle neben dem Zollstock auch ein Winkel und eine Wasserwaage. 

10.3 „Standardmaße“

Aufgrund der günstigen Massenproduktion werden die sogenannten Standardmaßen bei den Schiebetüren angeboten. Nach DIN gibt es zwar die sogenannten Standardöffnungen, aus denen sich wiederum die sogenannte Standardmaße ableitet. Es ist jedoch wirklich sinnvoll, sich ausschließlich an den eigenen Maßen zu orientieren. Möglicherweise trifft man hierbei eines der gängigen Maße und kann sich an diesen orientieren. Wenn dies nicht so sein sollte, wird ein Qualitätshersteller einen stets gut beraten können, um nach Wunsch zu fertigen.

10.4 Maßanfertigung von Glasschiebetüren

Da weder Einscheibensicherheitsglas noch Verbundsicherheitsglas mit Einscheibensicherheitsglas nachbearbeitet werden kann, stellen Qualitätsunternehmen die Glasschiebetüren individuell zu jedem Auftrag her. Dies bedeutet für den Kunden eine gewisse Wartezeit auf sein Produkt. Diese ist jedoch in der Regel kürzer als bei der Anschaffung einer neuen Küche, welche ebenfalls maßgefertigt wird. Im Anschluss sind jedoch seine Scheiben sowohl in Maß als auch in der Funktion wirklich auf seine Bedürfnisse hin erstellt worden und er wird sich an seinem funktionalen Produkt lange Zeit erfreuen.

 

11. Bestellung einer Glasschiebetür

Hat man nun all seine Vorplanung abgeschlossen und die Maßen für die benötigte Tür sowie für das dazugehörige Equipment zusammen, kann man seine Glasschiebetür bestellen. Bei diesem Bestellen sollte man nun auf die Qualität der gesamten Ware achten. Das beginnt bei der Scheibe und geht weiter über die Schienen und Beschläge. Hierbei zahlt man natürlich zunächst einmal mehr, als man bei einer maßähnlichen Import-Scheibe plus Montagematerial aus dem Baumarkt zahlen würde. Im Anschluss zahlt sich diese Investition jedoch durch die Langlebigkeit und Funktionalität des Produktes aus.

11.1 Beim Fachhandel bestellen

Die Bestellung einer Glasschiebetür sollte bei einem Fachhandel geschehen. Diese bieten zum einen deutschlandweit einen Service über das Internet an. Zum anderen bieten sie auch direkten Kontakt, wenn sie regional ansässig sind. Je nach Planung und vorhandenen Unsicherheiten, sollte man auch die direkte Beratung in Anspruch nehmen. Da es sich im Anschluss um Maßanfertigungen handelt, die man nicht mehr ändern kann, sollte man diese bei Unsicherheiten vorab in Anspruch nehmen oder zumindest besprechen.

11.2 Hochwertige Schiebetürbeschläge

Auch die Laufschienen, Klemmwagen und sonstige technische Komponenten der Schiebetürbeschläge sollten hochwertig sein. Das bedeutet, dass sie aus qualitativ hochwertigem Material gefertigt sind und die Produktion ebenfalls professionell verlaufen ist. Hochwertige Schienen und Schiebetürbeschläge erlauben Zusatzfunktionen, wie den Soft Stop-Mechanismus und laufen länger störungsfrei. Auch hier lohnt sich die höhere Investition, weil sie mit der höheren Qualität und Funktionalität reale Gegenwerte mit sich bringt. Diese zeigen sich  bereits schnell in der täglichen Nutzung sowie langfristig in der Langlebigkeit der Produkte.

11.3 Lieferung und Verbringung an den Montageort

Auch die Lieferung und Verbringung an den Montageort kann (hersteller-speditionsabhängig) professionell geleistet werden. Hierbei schützen spezielle Kanten und Ecken das Glas vor einer Beschädigung während des Transports. Bei der Bestellung kann man ggfs. einen solchen Service gegen Mehrpreis buchen, so dass die Scheibe auch tatsächlich an den Montageort geliefert wird und nicht nur bis zur Bordsteinkante. Jedoch ist dieser Service meist ein etwas teures Unterfangen, da im Regelfall ein weiterer Fahrer/Entlader mit auf die Auslieferungstour geschickt werden muss.

11.4 Glasschiebetüren einbauen

Ist die Glastür nun erst einmal geliefert, muss sie ‚nur noch‘ montiert werden. Sollte man handwerklich nicht so fit sein oder auf sich alleine gestellt sein, sollte man den Service einer Montage vor Ort ebenfalls dazu buchen. Außerdem erhält man ausschließlich bei fachmännischer Montage die vollen Garantieleistungen. Einschränkend dazu muss man jedoch sagen, dass dies meist nur der Fall ist, wenn man auch das komplette Produkt bei dem Monteur erwirbt. Ansonsten übernimmt dieser nur die Gewähr für die Montage.

11.4.1 Schiebetüren selber bauen

Will man die Schiebetüren selber einbauen, benötigt man auf jeden Fall alleine aufgrund des Gewichts der Schiebetür schon einmal einen starken Helfer. Im Anschluss sollte man sich in Ruhe die Montageerklärungen des jeweiligen ausgewählten Systems durchlesen. Die meisten Anbieter haben eine solche Montageerklärung zu ihren verschiedenen Systemen bereits online verfügbar. Dies spart natürlich am Ende Zeit, wenn man sich dieses bereits vor der Lieferung genau angeschaut hat. Je nach System, wird der Aufbau der Schiebetür verschieden sein. Die Hinweise des Herstellers sollten jedoch unbedingt beachtet werden. Auch die empfohlenen Hilfsmittel sollten bereitgestellt sein. Und dann kann man Schritt-für-Schritt seine eigene Schiebetür montieren.

11.4.2 Montage durch Fachhandwerker

Ist man bei diesen Dingen eher unsicher, sollte man sich für eine Montage durch den Fachhandwerker entscheiden. Dieser kann das System, je nach Gegebenheiten und Ausmaß der Anlage, vergleichsweise schnell aufbauen. Zudem hat man bei dieser Montageart einen Anspruch auf die vollen Garantieleistungen der Hersteller, da man von einer professionellen Montage ausgehen kann. Dennoch gehen nicht die Garantieleistungen bei Eigenmontage verloren, wenn man sich an die Vorgaben in der Montageanleitung der Hersteller hält. Hersteller können mittlerweile sehr gut nachvollziehen und prüfen, ob die Montage nach Vorgabe erfolgte. Die Entscheidung zwischen der Eigen-Montage und der professionellen Montage ist stets ein Abwägen von Kosten, Fähigkeiten und Zeit. Wenn man generell handwerklich begabt ist, jedoch durch Beruf und/ oder Familie sehr eingespannt ist, zahlt sich eine fachmännische Montage vielleicht schon aufgrund des Zeit-Faktors schlichtweg aus.

 

12. Glasschiebetüren reinigen und warten

Damit man sich an einer Glasschiebetür lange erfreuen kann, muss sie natürlich auch entsprechend gereinigt und gewartet werden. Die Produkte profitieren eindeutig von einer regelmäßigen Pflege und Wartung und wirken mit ihr lange Zeit wie neu.

12.1 Glasreiniger und Reinigungstücher

Bei der Pflege von glatten Glasschiebetüren muss man letztendlich nur das beachten, was man bei anderen Glasflächen auch beachten muss. Die Verwendung von speziellem Glasreiniger (ungefärbt) empfiehlt sich aufgrund der damit besser erreichten Streifenfreiheit der geputzten Scheibe. Will man einfach nur zwischendurch einzelne Flecken entfernen, kann man sich spezielle Reinigungstücher für Glas anschaffen. Diese erlauben eine partielle Reinigung ohne Spuren zu hinterlassen. Damit können beispielsweise Fingerabdrücke oder Abdrücke kleiner Nasen schnell auch zwischendurch beseitigt werden. Übrigens: Im Zweifelsfall ggfs. lieber einen weichen Lappen verwenden und nicht die oftmals empfohlenen Mikrofasertücher, da diese die Scheiben von Glasschiebetüren langfristig zerkratzen. Dies gilt eher für oberflächig behandelte Gläser, wie sandgestrahlte und farbbeschichtete. Dieser Prozess fällt lange nicht auf, macht sich aber mit der Zeit deutlich bemerkbar.

Bei der Wahl der Putzmittel sollte man auf aggressive Stoffe verzichten. Die kleinen Hausmittel wie Essig- oder Zitronenwasser reinigen die Glasschiebetüren blitzeblank und bleiben dabei gut verträglich. Essigwasser wird in einem Verhältnis 2:1 mit Wasser vermengt und reinigt danach die Scheiben mühelos. Beim Zitronenwasser reicht ein guter Schuss Zitrone im Wasser, um diesen Effekt zu erzielen. Für hartnäckige Flecken eignet sich bei Glasoberflächen übrigens auch immer der Zusatz einer kleinen Menge Klarspüler oder ein kleiner Tropfen Spiritus. Mit diesem erhalten die Scheiben einen schönen Glanz und werden zugleich sanft gereinigt. Im Anschluss müssen die Scheiben kurz poliert werden, damit der gewünschte Effekt entsteht.

12.2 Was bei veredelten und farblich bedruckten Flächen zu beachten ist

Viele scheuen vor der Pflege von veredelten Glasoberflächen zurück. Dabei gilt hier die einfache Lösung: Weniger ist mehr bei den Zusätzen in Kombination mit einer regelmäßigen Pflege. Auch hier sollte man auf die Verwendung von einem Mikrofasertuch verzichten. Jegliche aggressiven Reiniger sind hier ebenfalls tabu. Besser sind organische Lösungsmittel und kleine Reinigungstricks wie Essig- oder Zitronenwasser, um die Glasschiebetür mit veredelter Oberfläche dauerhaft sauber und schön zu halten. 

12.3 Wartung und Pflege

Neben der Scheibe benötigen auch die Schienen und Schiebetürbeschläge regelmäßige Pflege und Wartung. Eine im oder auf dem Boden verlaufende Schiene muss beispielsweise regelmäßig gut gereinigt werden, damit die Funktionalität der Schiebetür auch gewährleistet ist. In dieser setzt sich Dreck schnell ab und kann dort – wird er nicht entfernt – durchaus störend sein. Kleine Steine oder Sand stören so den Betrieb und können auch zu Schäden führen, wenn sie nicht entfernt werden. Eine regelmäßige gründliche Reinigung der Bodenelemente ist dementsprechend zu empfehlen. Aber auch die obere Laufschiene sollte ab und an gereinigt und überprüft werden. Je nach System, haben die Hersteller hierzu Hinweise, die unbedingt beachtet werden sollten. Nur so kann die Langlebigkeit des Produktes auch wirklich gewährleistet werden.

 

13. Vor- und Nachteile von Schiebetüren

Wie alles bringen auch Schiebetüren Vor- und Nachteile mit sich. Im Folgenden sollen diese kurz angerissen werden, um bei einem Entscheidungsprozess für oder gegen eine Schiebetür aus Glas zu helfen.

13.1 Langlebigkeit

Entscheidet man sich für eine qualitativ hochwertig produzierte Schiebetür aus Glas, schafft man einen dauerhaften Wert in den eigenen vier Wänden. Hochwertige Schiebetüren sind langlebig und passen sich bei guter Designwahl auch verschiedenen Einrichtungsstilen gut an. Nachdem sie montiert sind, muss man bei ihnen jenseits der relativ unaufwendigen Pflege und Wartung lange Zeit nicht tätig werden. Es entfällt so die aufwendige Pflege, wie sie eine Holztür bei einem gewissen Anspruch an das Ambiente in regelmäßigen Abständen mit sich bringt (Abschleifen, Lackieren).

13.2 Gestaltung und optische Wirkung

Mit einer Schiebetür aus Glas eröffnen sich viele gestalterische Möglichkeiten. Sie verändern die optische Wirkung von Räumen sehr und geben ihnen ein Gefühl von Weite. Außerdem lassen sie das Licht durch die verschiedenen Räume strömen und setzen damit einen hellen Akzent in Wohnräumen. Sie wirken stets frisch und offen.

Auch wenn man sich für eine Variante in satiniertem Glas entscheidet, um im geschlossenen Zustand Privatsphäre zu ermöglichen, verbleibt das Gefühl von Helligkeit und Offenheit. Anders als bei einer verschlossenen dichten Tür, stellt eine geschlossene Schiebetür aus Glas keine Lichtbarriere dar. 

13.3 Platzsparend

Eine Schiebetür aus Glas lässt sich platzsparend montieren. Dies kann gerade in eng konzipierten Räumen ein wirklicher Vorteil sein und neuen Platz schaffen. Ein wichtiger Aspekt ist das natürlich in schmalen Durchgängen oder bei kleinen Räumen.

13.4 Nachteile durch höheres Glasgewicht bei Montage

Einer der Nachteile von Glasschiebetüren ist ihr relativ hohes Eigengewicht. Sie sind in der Regel schwerer als Holz oder natürlich als Acrylglas. So sind sie zum einen bei der Montage aufwendiger  und man benötigt meist zwei Menschen, um sie sicher zu montieren. Zum anderen stellen sie durch ihr höheres Gewicht evtl. einen besonderen Anspruch an den Montageuntergrund. Diese Faktoren müssen bei der Planung auf jeden Fall berücksichtigt werden und können die Montage einer Glasschiebetür aufwendig werden lassen. In der Regel sind jedoch die meisten Untergründe für eine Montage geeignet. Im Zweifelsfall hält man Rücksprache mit dem Fachhandel.

13.5 Geräuschentwicklung

Anders als eine Holztür dämmt eine Glastür einerseits nur bedingt Geräusche. Hier sind spezielle Dämmungen sowie die Verwendung von besonders aufbereitetem Glas nötig, um gute schallisolierende Werte zu erreichen. Weiterhin geht dies einher mit spezielleren Schiebetürsystemen wie beispielsweise gerahmten Ausführungen. Es gibt jedoch auch andere Bereiche der Geräuschentwicklung, die man vorab bedenken sollte.

13.5.1 Geräuschentwicklung durch Eigenbewegung

Holz und Glas bewegen sich. Glas entwickelt hierbei – je nach Festigkeit der Montage und dem System – durchaus eine kleinere Geräuschkulisse. Diese ist in der Regel im Alltag nicht sonderlich laut, sondern fügt sich in die Hintergrundgeräusche der Umgebung ein. Ist man hier jedoch besonders empfindlich, mag eine Schiebetür aus Glas nicht die richtige Wahl für einen sein. Heutzutage und bei den moderneren Systemen spielt dieser Aspekt jedoch eher eine untergeordnete Rolle.

13.5.2 Geräuschentwicklung durch Aufprall gegen Endstopper

Das Öffnen und Schließen einer Glasschiebetür bringt ebenfalls Geräusche mit sich. Damit diese nicht zu stark ausfallen, empfiehlt sich die Nutzung der Soft Stop-Technologie. Mit dieser einfachen Technik wird dieses Geräusch verhindert, da die Scheibe eben nicht gegen den Endstopper prallt.

13.6 Schwingung des Glases durch Bewegung

Das Glas einer Glasschiebetür schwingt. Wahrscheinlich kennen das viele von ihren nicht ganz fest montierten Glaseinsätzen in alten Küchenbüffets. Auch bei diesen überträgt sich, beispielsweise in der Stadt bei der nahen Vorbeifahrt des Müllautos, Lastwagen oder ähnlichen Gefährten, die Schwingungen des Bodens auf die Scheibe und diese beginnt zu vibrieren. Das kann auch geschehen, wenn Kinder direkt auf dem Boden toben, hüpfen, springen und die Scheiben wackeln. Eine minimale Schwingung kann man auch bei einer Glasschiebetür bei Bewegungen des Montageuntergrundes nicht ausschließen. Bei einer guten Montage wird diese Bewegung aber deutlich geringer ausfallen als bei Omas altem Küchenbüffet. Aber ganz ohne Eigengeräusche wird eine Glasschiebetür nicht sein.

An dieser Stelle darf man offen die Frage stellen – was macht keine Geräusche, wenn es sich etwas bewegt?

13.7 Darf ich als Mieter eine Schiebetür einbauen?

Eine gemietete Wohnung, die beispielsweise zwischen Küche und Wohnbereich nur einen Durchgang aber keine Verschlussmöglichkeit bietet, kann vom Mieter als unangenehm empfunden werden. Kommt man als solcher nun auf die Idee, dass man mit einer Schiebetür als Glas hier schnell Abhilfe schaffen kann, so sollte man dies mit dem Vermieter absprechen. Dieser ist wohl keineswegs verpflichtet, sich an den Kosten für einen solchen Einbau zu beteiligen, aber möglicherweise zeigt er Gesprächsbereitschaft.

Sollte der Vermieter kein Interesse an dem Einbau einer Schiebetür haben, so muss der Mieter trotzdem nicht tatenlos bleiben. Er kann eine auf der Wand montierte Schiebetür durchaus anbringen. Wichtig ist dabei, dass er diese schnell und unkompliziert wieder entfernen kann. Denn nach dem Auszug muss er die Wohnung wieder in den ursprünglichen baulichen Zustand zurückversetzen können. Eine in der Wand liegende Schiebetür wäre aus diesem Grund in einem Mietverhältnis schlichtweg zu aufwendig, wenn der Vermieter nicht ebenfalls von der Idee begeistert ist. Eine an der Wand montierte Glasschiebetür lässt sich hingegen relativ leicht montieren und auch wieder spurenlos entfernen im Moment des Auszugs. Es handelt sich dementsprechend um eine Innenraumveränderung, die nicht in den Bau eingreift und damit legal ist.

Bei einer nicht dauerhaften Mietlösung sollte man sich als Mieter jedoch überlegen, ob sich der finanzielle Aufwand tatsächlich lohnt. Um sich eindeutige Klarheit zu verschaffen, kann man sich informativen Rat und Hilfe bei einem der Mieterverbände und/oder einem Rechtsanwalt suchen. Diese werden einen fachlich korrekt informieren.

13.8 Preise einer Glasschiebetür

Der Preis einer Glasschiebetür hängt von vielen entscheidenden Faktoren ab. So sind die Größen, Dicke des Glases, Art des Glases (ESG oder VSG) und Ausstattungsvarianten ein entscheidender Faktor in der endgültigen Preisgestaltung. Ein anderer wichtiger Faktor ist die optische Gestaltung der Scheibe. Auch hier können noch einmal deutliche Kosten auf den Kunden zukommen. Es lohnt sich in jedem Fall zwischen den verschiedenen Anbietern zu vergleichen.

 

14. Tipps & Tricks – Hinweise für die perfekte Schiebetür

Eine perfekte Schiebetür fordert einiges an Gedanken im Vorfeld. Die folgenden Fragen sollte man für sich abschließend und eindeutig geklärt haben.

 1. Welche Funktionen soll die Schiebetür erfüllen? 

Soll sie vor allem ein gestalterisches Element im Raum sein oder auch abschirmen können? Muss sie akustisch, sichtlich geruchlich und wärmetechnisch eine Grenze zwischen den Räumen darstellen?

2. Was benötigt die Schiebetür, um diese Funktionen ideal erfüllen zu können?

Hier lohnt sich ein Blick auf die Komfortausstattungen, um sich die Möglichkeiten der Schiebetüren bewusst zu machen.

3. Wie ist es um den Untergrund für die Montage bestellt?

Bei Unsicherheiten gilt hier – wie in allen Belangen – sich immer lieber an den Fachmann wenden bzw. sich zumindest fachlich gut beraten lassen, als auf Eigenplanung und gebastelte Lösungen zurückzugreifen.

4. Soll die Montage professionell oder in Eigenregie durchgeführt werden?

Bei dieser Frage sollte man sich stets realistisch die eigenen Fähigkeiten und die eigenen zeitlichen Möglichkeiten vor Augen führen.

Sind diese Fragen geklärt und die Glasschiebetür eingebaut, bleibt nur noch der Tipp:

Regelmäßig pflegen und warten und sich lange Zeit an dem schönen Design und der Funktionalität erfreuen.

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